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Eis, Feuer und Moos 2016

Nach langer Vorbereitung, etlichen Exkursionen und mit jeder Menge Vorfreude ging es los in Richtung Vulkaninsel, welche auf zwei Kontinentalplatten im Nordatlantik liegt. Es ist taghell, als in der Nacht des zehnten Juni, vierzehn Lingemänner und Lingefrauen isländischen Boden betreten, völlig gespannt auf die Erlebnisse der nächsten Tage. Allerdings setzt sich der Tross unter Leitung des islanderprobten Geografielehrers Siegfried Arand, erstmal nur in Richtung Hauptstadt, Reykjavik, in Bewegung.

Nach einer bequemen Nacht in Herbergsbetten und der Eindeckung mit Lebensmitteln, geht es in zwei Mietbussen Richtung Husafell, dem ersten Zeltplatz der Entdeckungshungrigen. Auf der Fahrt dorthin schindet die Insel ersten Eindruck, plötzlich aufragende Bergketten und dampfende Quellen animieren zu ersten kurzen Wanderungen um das Islandfieber weiter anzuheizen. Am Ende des Tages gab es eine sättigende Belohnung aus der Küche für den reibungslosen Aufbau der Zelte und das gute Zusammenspiel im Team.

Nach überstandener Nacht unter Zeltplanen ging es auf zum nächsten, diesmal zweitägigen Zuhause der Geografen, Anarstapi. Auf dem Weg plantschten die Mutigsten im Atlantik und der Snaeffelsjökull gab seinen Gipfel zum Fotografieren und Staunen frei. Vom Fuße des Hausberges aus wurden noch am gleichen Abend die Steilküste erkundet, mit Möwen gekämpft und gemeinsam, in geselliger Runde gegessen. Das größte Highlight war jedoch die bevorstehende Gletscherwanderung welche mit Hilfe eines ungetümen Kettenfahrzeugs und der Muskelkraft, im Nebel bis kurz unter den Gipfel führte. Bis kurz unter den Gipfel? Ja denn, das Risiko einer eisigen Gipfelbesteigung nahm nur eine Hand voll Adrenalinsüchtige auf sich. Nach erfolgreichem Abstieg und der Besichtigung eines erloschenen Vulkankraters auf der Rücktour, kehrte im Basiscamp, nach diesem anstrengenden Tag früh Ruhe ein.

Das nächste Ziel Breidavik, führte über Schotterpisten und Bergpässe auch zu einigen, wenigen, verbliebenen Papageientauchern, am westlichsten Punkt Islands. Die breite Bucht erlaubte es den phänomenalen Untergang der Sonne im Meer, in Begleitung einiger Robben zu genießen. Tags darauf ging es mit Zwischenstopps an urgewältigen Wasserfällen und endlos weitreichenden Fjorden entlang, um das Ziel im Hochland zu erreichen. In der steinigen Einsamkeit gibt es zahlreiche heiße Quellen, welche 24 Stunden am Tag zum Baden und Entspannen einladen, was auch prompt genutzt wurde.

Nach einer zugigen Nacht im Zelt ging es abwärts, in Richtung Zivilisation. Gut gestärkt wie jeden Tag wurden noch typische Touristenziele besichtigt, zum Beispiel der mehrstufige Gullfoss, der mit tosendem Lärm jede Menge Gischt aufwirbelte und bei zu nahem Herantreten ordentlich die Kleidung durchweichte.

Der letzte Teil der Tour fand im „Golden Circle“ Islands statt, dem am meisten durch Touristen frequentierten Teil der Insel. Erstaunliche Naturschauspiele begeisterten, denn nicht alle Tage ist es möglich in einem warmen Flusslauf zu entspannen oder hinter einem Wasserfall entlang zu laufen. Islands Markenzeichen der Ausbruch eines Geysirs war natürlich unabdingbar als Ziel und so staunten die nun inzwischen islanderfahrenen Teilnehmer nicht schlecht über die Kraft aus dem Inneren der Erde.

Erschöpft mit Freude auf die Heimat trat die Gruppe die Heimreise von Keflavik an, auch wenn etwas Wehmut über das Verlassen der eindrucksreichen Insel herrschte. Die Erfahrungen und das Wahrgenommene bleiben noch lange als schöne und einzigartige Erinnerung in den Köpfen aller Beteiligten erhalten. Die Islandreise des Geografiekurses kann als erfolgreiches und besonderes Ereignis verbucht werden, nicht zuletzt durch den starken Zusammenhalt untereinander und den Rückhalt der Familien. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja eine Erinnerungsreise in zehn Jahren, aber bis dahin: Vertu blessadur!

 

Philip Mahrenholz und Tim Grünemay

Geografie-EA-Kurs Kl.11

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