Am Dienstag, dem 30. September 2025, machten sich die Klassensprecherinnen und Klassensprecher unseres Gymnasiums gemeinsam mit unserer Schulleiterin und den beiden Vertrauenslehrern auf den Weg zu einer zweitägigen Fahrt nach Erfurt und Weimar. Ziel der Reise war es, sich mit den Themen Demokratie, Courage und Vielfalt auseinanderzusetzen und neue Ideen für ein respektvolles Miteinander an unserer Schule zu entwickeln.
Die Anreise nach Erfurt verlief etwas problematisch: Der Zug war überfüllt, in den Gängen stapelten sich Koffer und Rucksäcke. Trotzdem kamen wir gut gelaunt in der Landeshauptstadt an und machten uns direkt auf den Weg zum Domplatz, wo wir den Erfurter Dom besichtigten und den Blick über die Altstadt genossen. Anschließend hatten wir etwa zwei Stunden Freizeit, um Erfurt auf eigene Faust zu erkunden. Manche spazierten über die Krämerbrücke, andere suchten sich etwas zu essen oder stöberten durch kleine Läden.
Am späten Nachmittag fuhren wir mit der Straßenbahn zu unserer Jugendherberge. Nachdem die Zimmer bezogen und das Abendessen beendet war, kamen alle zu einer gemeinsamen Austauschrunde zusammen. Zu Beginn wurde geklärt, welche Aufgaben Klassensprecher eigentlich haben und welche Rolle die Vertrauenslehrer in der Schulgemeinschaft spielen. Anschließend sammelten wir auf kleinen Zetteln, was an unserer Schule bereits gut funktioniert und wo wir noch Verbesserungsmöglichkeiten sehen. Die Ergebnisse wurden in einer offenen Atmosphäre vorgestellt und diskutiert, sodass jeder seine Gedanken einbringen konnte. Den Abend ließen wir bei einem gemütlichen Spieleabend ausklingen.
Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück mit der Bahn weiter nach Weimar. Dort besuchten wir die Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte (EJBW), wo durch die Koordinationsstelle „Schule ohne Rassismus“ ein ganztägiger Workshop für uns organisiert wurde. Gefördert wurde dieser durch das Projekt „Demokratie leben“ mit insgesamt 820 Euro. Diese können für Reisekosten, für weitere Workshops und die Anschaffung von Moderationsmaterialien genutzt werden.
Im Mittelpunkt des Workshops standen die Themen „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ sowie Allyship, also die bewusste Unterstützung von Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind. Zwei Schülerinnen aus einer Regelschule aus Mühlhausen stellten ihren Weg zum Titel “Schule ohne Rassismus“ mittels einer Präsentation vor.
Besonders positiv war die interaktive Gestaltung: Durch wechselnde Gruppen, kreative Aufgaben und lebhafte Diskussionen lernten wir ständig neue Mitschüler kennen und konnten uns intensiv austauschen. Dadurch wurde das Thema nicht nur theoretisch vermittelt, sondern richtig greifbar, und viele begannen, über ihre eigenen Erfahrungen an unserer Schule nachzudenken. Zum Abschluss erhielten alle Teilnehmenden kleine Andenken wie Tassen, Flyer und Infomaterialien.
Nach dem Workshop blieb noch Zeit, Weimar auf eigene Faust zu entdecken, bevor wir am Nachmittag die Heimreise antraten. Gegen 17:30 Uhr erreichten wir wieder Heilbad Heiligenstadt – müde, aber voller neuer Eindrücke und Ideen.
Insgesamt war die Klassensprecherfahrt für uns alle eine spannende und bereichernde Erfahrung. Wir haben nicht nur neue Perspektiven gewonnen, sondern auch konkrete Ansätze entwickelt, wie wir den Schulalltag offener, respektvoller und gemeinschaftlicher gestalten können.
Ida Schmerbauch & Amara Heinemann 11c
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