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Wetterfrösche im Westen

Wir schreiben den 29.03.2023, 15.00 Uhr und warteten am vereinbarten Treffpunkt, als Herr Arand mit seinem Kleinbus auftauchte. Mit dabei waren Leon Diezemann, Leon Fromm, Jan Klinge, Nicolas Kruse, Stefan Kruse, Tyrone Reimers und Jonathan Schröter. Wir stiegen ein und somit begann unsere klimaökologische Exkursion nach Jülich zum Forschungszentrum und nach Aachen zur RWTH in den äußersten Westen Deutschlands. Trotz vierstündiger Fahrt wurde uns nicht langweilig. Angekommen an der BDKJ-Jugendbildungsstätte bezogen wir unsere Zimmer. 
Da es schon Abend war, machten wir nicht mehr viel. Aber zur Feier des Tages, fuhren wir zur nächstgelegenen Dönerbude und gönnten uns was. Am gleichen Abend spielten wir noch in der Lobby unserer Herberge Tischkicker und Knobelspiele. Voller Erwartung auf den nächsten Tag gingen wir zu Bett.

Am zweiten Tag machten wir uns nach dem Frühstück gleich auf den Weg ins Ausland. Mit Klima hatte das nur so viel zu tun, dass wir trockenen Fußes über das niederländische Vaals zum naheliegenden Dreiländereck von Deutschland, Niederlande und Belgien fuhren. Als wir beim Dreiländerpunkt angekommen waren, schossen wir ein paar Bilder und konnten auch mit 323m NN den höchsten Punkt und den höchstgelegenen Spielplatz der Niederlande bestaunen bzw. in Beschlag nehmen.
Nach kurzem Souvenirstop auf der Rückfahrt in Vaals, verbunden mit kurzem, aber extremen Starkregen ging es Richtung Jülich. Da wir noch Zeit hatten bis zu unseren ersten Fachtermin, beschlossen wir zum nahegelegenen Skywalk am berühmt berüchtigten Braunkohletagebau Garzweiler zu fahren. Angekommen an diesem riesigen Loch, lernten wir einige interessante Sachen über Braunkohle, deren landschaftsverändernde Förderung, Verstromung und den schrittweisen Ausstieg kennen. Besonders beindruckend waren die riesigen Maschinen, wie Schaufelradbagger, die dort eingesetzt werden. Somit kamen wir unserer Exkursionsthematik Klimaökologie sehr anschaulich näher.
Nach diesem zweiten kleinen Exkurs hatten wir einen Termin im heutigen Forschungszentrum Jülich, dass auf sage und schreibe 2,2 km² einmal als Kernforschungszentrum gegründet wurde, aber seit dem geplanten Ausstieg aus der Atomkraft neue Wege gehen musste, wie zum Beispiel in Richtung Atmosphärenforschung.
Darum besuchten wir zuerst das Institut für Energie- und Klimaforschung der Troposphäre. Frau Dr. Emmerich stellte uns zu Beginn das Forschungszentrum, inklusive Aufgabenspektrum vor. Anschließend berichtete sie von den Wetter-und Klimaforschungen ihres Instituts, wie zum Beispiel die Messungen mit Hilfe der sogenannten SAPHIR-Kammer, wo atmosphärische Veränderungen u.a. durch veränderte Treibhausgasgehalte simuliert werden können.
Im Anschluss führte sie uns zu den Stratosphärenforschern, die mit Spezialflugzeugen und Ballonen die Wetterverhältnisse in 15 bis 50 km Höhe untersuchen. Schwerpunkt sind jedoch die Wetter-ballon-Messungen, weil die Ballone auf 36 km Höhe steigen können und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt, erzählte uns Dr. Christian Rolf. Im Labor zeigte er uns einige der Messgeräte. 
Zum Schluss gingen wir zum 124 m hohen Wetterturm des Forschungszentrums, wo in verschiedenen Höhen nicht nur die üblichen meteorologischen Daten wie Temperatur und Wind, sondern auch die Konzentration der klimawirksamen Gase bis hin zu Radioaktivitätsmessungen durchgeführt werden. Auch da wurden uns einige Messgeräte vorgestellt und gezeigt, wie sie funktionieren und wie die Daten weitergeleitet werden. Danach verabschiedeten wir uns und überreichten noch eines kleines Dankeschön, welches wir aus dem Eichsfeld mitgebracht hatten - eine Stracke und eine Krumme.
Die Köpfe voll mit vielen neuen Erkenntnissen fuhren wir im Anschluss für eine Stunde zurück in die Jugendherberge und ruhten uns aus, denn am Abend wollten wir noch in der Innenstadt essen. Dort gingen die zwei Großen in ein „all you can eat“ Restaurant, Herr Arand und Stefan setzten sich in eine Gaststätte und der Rest lief in die benachbarte McDonalds-Location. Sobald alle satt waren, fuhren wir zurück und ließen den Abend mit ein paar kleinen Spielchen ausklingen. 
Am Tag 3 packten wir nach dem Frühstück unsere Koffer und verließen unsere Unterkunft in Richtung Aachener Innenstadt. Dort wollten wir noch den weltweit berühmten Kaiserdom besuchen, der in Teilen mehr als 1200 Jahre alt ist. An den Ursprüngen des heutigen Europas zu sein, war schon sehr beeindruckend. Wir konnten sogar den Domschatz mit der silbervergoldeten Büste von Karl dem Großen besichtigen.  
Im Anschluss gingen wir in kleinen Gruppen auf Entdeckungsreise durch die Stadt. Als wir uns nach ca. zwei Stunden wieder trafen, liefen wir zu zum Geografischen Institut der RWTH Aachen. Dort stellte uns Dr. Gunnar Ketzler in einem spannenden Vortrag seine Forschungen zu stadtökologischen Aspekten mit dem Schwerpunkt Minderung der Wärmeinseleffekte durch Kaltluftströme von außen vor.
Wir bedankten uns für den Vortrag und machten uns um ca. 16:00 Uhr auf den Weg nach Hause. Es war eine lange, aber zum Glück kaum staubelastete Fahrt. Zwischendurch hielten wir noch einmal an, um frische Luft zu schnappen und etwas zu essen. Nachdem wir gegen 21.00 Uhr zurück im Eichsfeld waren, wurde jeder Teilnehmer nach Hause gefahren.
Fazit: Dies waren drei sehr lehrreiche aber auch lustige Tage in unserer kleinen Gruppe von acht wetter-und klimabegeisterten Männern.

Leon Diezemann, Leon Fromm, Siegfried Arand
 

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