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Erlebnisreiche Salzlagerstätte 1000 Meter unter der Erde

Am 11.11.2022 besuchte der Geografiekurs das älteste noch zugängliche Bergwerk in Glückauf. Wir wurden mit Helm und Kittel ausgestattet, bevor uns der Aufzug zu den Schächten brachte. Unter der Erde herrschten ganzjährig ungefähr 23 Grad Celsius aufgrund des Temperaturabfalls von 3 Kelvin je 100 Meter. Die Salzlagerstätten entstanden vermutlich nach der "Barrentheorie" und haben sich vor über 250 Millionen Jahren gebildet. Mineralien und verschiedenste Stoffe, die sich damals am Boden des Weltmeeres ablagerten, wurden durch Wassersäulen und Tonschichten überlagert. Für 1 cm Salz braucht es eine Wassersäule von 15 Metern.

Nach unserer Ankunft in den Schächten wurden wir mit einem Kastenwagen durch die Kalisalzlagerstätten gefahren und befanden uns kurz darauf in den Steinsalzlagerstätten. Bei dem Anblick der Schächte konnte man sich kaum vorstellen, dass diese Salzschichten über 250 Millionen Jahre alt sind. Es gibt auch einen künstlich angelegten Laugensee, auf dem wir mit kleinen Booten entlang fuhren. Nach der Seerundfahrt gab es eine Einführung in die Geschichte des Bergwerks. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Schächte als Heeresmunitionslager genutzt. Wir besichtigten eine Ausstellung mit überrestlicher Munition und weiterenhistorischen Gegenständen, wie alten Kisten, Lagerungsbehältern und sogar KZ-Häftlingskleidung der Juden.

Früher waren Bergleute nicht mit Maschinen und Fahrzeugen ausgestattet. Der Alltag als Arbeiter war extrem schwierig. Tägliche Handarbeit musste bei enormer Hitze verarbeitet werden, und die Menschen waren als Selbstversorger tätig. Das bedeutete, dass sie ihr Essen zu Hause herrichten mussten, da es keine Supermärkte gab. Der tiefste Schacht dieser Lagerstätten liegt 1100 Meter unter der Erde, und dort herrschen Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius! Heutzutage gibt es Maschinen, die untertage zusammengebaut wurden, um die Arbeit zu erleichtern. Trotzdem haben die heutigen Bergmänner eine harte Arbeit zu verrichten. Diese Maschinen werden nicht wieder an die Oberfläche gebracht, aufgrund der unnötigen Arbeit und des Salzes. Diese Fahrzeuge verrosten an der salzigen Luft. Zum Abschluss unserer Rundführung durften wir die tiefste Rutsche der Welt hinunterrutschen, die hauptsächlich aus Salz besteht. Außerdem befinden sich in diesem Bergwerk die tiefste Kegelbahn und der tiefste Konzertsaal der Welt.

Die Erkundung dieser Erlebnisreichen Salzlagerstatte war nicht nur informativ in Bezug auf die Lagerstättenbildung, sondern bot auch geschichtliche Einblicke in die damaligen Gegebenheiten des Bergwerks. Durch abwechslungsreiche Tätigkeiten, wie die Fahrt auf dem Laugensee oder das Rutschen in der Bergmannsrutsche ist ein Besuch der Salzlagerstätte wert.

Roman Wibe

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