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100 Jahre Kriegsende - ein beeindruckender Vortrag

Dass Ingo Espenschieds Vorträge ein ganz besonderes Erlebnis sind, durften wir (neunte bis zwölfte Klasse des LGH) am Montag, dem 19.11.2018, erneut feststellen: Der Journalist und Politologe besuchte nämlich zum dritten Mal unser Gymnasium. Anlass und Inhalt des Vortrags war das Ende des Ersten Weltkriegs vor genau hundert Jahren. 
Dazu nutzte Espenschied die „Friedensbotschaft von Fiquelmont? als roten Faden, der sich durch alle Erklärungen zog, während Ursachen, wichtige Schlachten, Ende und Folgen des Weltkrieges beleuchtet wurden.

Diese Friedensbotschaft war es, die nicht nur mich sondern das ganze Publikum - Schüler und Lehrer - besonders faszinierte und die gesamte Aufmerksamkeit an den Vortrag fesselte. Die Nachricht, 1981 in Frankreich gefunden, wurde dort auf einem Landgut während des Ersten Weltkrieges von sechs deutschen Soldaten geschrieben und in einer Flasche versteckt. Die Soldaten hinterließen mit der Botschaft ihren Wunsch nach Frieden und einem baldigen Ende des Krieges sowie ein sehr interessantes Zitat: „Utopie und mögliches Eden ist ein geeintes Europa?. 

Diesen Satz nutzte Herr Espenschied, um eine Brücke zur Gegenwart zu schlagen. Europa, so wie wir es heute kennen, war für die sechs Deutschen eine großartige und ausgesprochen unwirkliche Vorstellung, denn bei einer Utopie handelt es sich um etwas, das weder real noch durchführbar ist, und der Ausdruck Eden zeigt diese Irrealität als etwas Großartiges: als Paradies. Der Wunsch wurde dennoch Realität - sicher unvorstellbar für die Soldaten von damals. Für uns aber wird dieses Europa immer selbstverständlicher - für manche sogar lästig. Deswegen ist es heute nötig, sich klar zu machen, wie wichtig Zusammenarbeit, gute Beziehungen und Handel mit unseren Nachbarländern sind, denn all das war nicht immer so selbstverständlich - diese Dinge sind ein hart erarbeitetes Privileg. Nur gemeinsam mit anderen, in einem vereinten, starken Europa, können wir Frieden wahren, Lösungen für Probleme finden und auch verwirklichen. Darum sollte sich jeder für ein solches Europa einsetzten.

Zusammenfassend stelle ich fest, dass der Vortrag den Geschichtsunterricht auf eine sehr ansprechende und interessante Art ergänzt. Weiterhin zeichnet sich die Präsentation durch zahlreiche Karten, Bilder, Ton- und Videoaufnahmen aus, die maßgeblich zu Verständnis und Anschaulichkeit beitragen. Die Friedensbotschaft als roter Faden, an dem sich alles orientiert, sogt für eine klare, logische Struktur, sodass das gesamte Publikum zwar in der Lage ist, den Ausführungen zu folgen, aber dabei das Thema nicht aus den Augen verliert. Jeder aufmerksame Zuhörer nimmt auch etwas mit nach Hause: das Zitat und damit verbunden die Frage, ob man ihm zustimmt oder findet, dass es purer Blödsinn ist, oder irgendetwas dazwischen. 

Das alles - Merkmale eines sehr guten Vortrags - ist selbstverständlich, wenn man bedenkt, dass Ingo Espenschied seit vielen Jahren beruflich Schulen besucht, um dort vor den Schülern Referate zu halten. Ein so hervorragender Vortrag ist für das Publikum allerdings alles andere als gewöhnlich und deshalb ein ganz besonderes Erlebnis. 

Sicher ist auch nicht, dass Herr Espenschied an eine Schule kommt, die im Vergleich zu den Schulen, die er sonst besucht, eher klein ist. Deswegen möchte ich mich im Namen des Lingemann-Gymnasiums an dieser Stelle ein weiteres Mal für den Besuch bedanken und ich hoffe, dass Ingo Espenschieds Vorträge folgenden Generationen von Schülern nicht vorenthalten werden.

A. Wehr, 12a

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