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Informationen und Fakten zum Fach Latein

In unserer langjährigen Bildungstradition sind wir bemüht, allen Schülern ein umfassendes Fächerspektrum anzubieten, das neben den verbindlichen Fächern auch Wahlmöglichkeiten zulässt. Ein Bereich daraus sind die zweiten bzw. dritten Fremdsprachen, zu denen Französisch, Latein und Russisch gehören. 

Entscheidende Kriterien für und wider eine bestimmte Sprache sind entweder persönliche Interessen und Neigungen sowie auch die der Mitschüler, oder Erfahrungen und Wünsche der Eltern und nicht zuletzt Aspekte des zukünftigen Nutzens. Besonders der letzte Gesichtspunkt ist von enormer Bedeutung, wobei die Frage nach dem Berufswunsch oft unsicher und unklar ist. Aus diesem Grund möchten wir als Sprachlehrer an dieser Stelle einige grundlegende Informationen präsentieren:

Moderne Fremdsprachen bieten in einem zusammenwachsenden Europa den Vorteil, dass man sich auch mit Menschen, die kein Englisch sprechen unterhalten kann. Gleiches gilt natürlich auch über die Grenzen hinaus. Ebenso erstrecken sich die sprachlichen Fähigkeiten auf die Lesekompetenz französischer oder russischer Texte.

Eine alte Sprache, wie Latein, hingegen hat seine Stärke in anderen Bereichen, die ich hier etwas näher ausführen möchte. Zuvor sei jedoch angemerkt, dass in jeder Sprache Vokabeln und Grammatik zu lernen sind, was die Frage nach dem Schwierigkeitsgrad egalisiert.

Latein braucht man ja nur als Arzt oder Jurist, so argumentieren viele Leute, ungeachtet der Tatsache, dass weitaus mehr Studienfächer auch heute noch das Latinum bzw. Lateinkenntnisse verlangen. Insbesondere in sprachlichen und geisteswissenschaftlichen Gebieten ist das der Fall. Auf Grund der Bildungspolitik der Länder können hier keine generellen Angaben gemacht werden, jedoch verweise ich in folgendem Link an die Uni Jena, wo die Sprachvoraussetzungen der Studienfächer aufgelistet sind: http://www.lehramt-jena.de/

Natürlich bieten die Universitäten ihrerseits Sprachkurse an, wobei zu bedenken ist, dass der Schulstoff aus mehreren Jahren in wenige Semester gepackt wird, was viel Vor- und Nachbereitungsaufwand erfordert. Verlängerte Studienzeiten sind die Folge dessen.

Neben diesem rein akademischen Aspekt, bietet das Fach Latein weitere Vorteile, da hier die Mutter aller romanischen Sprachen gelernt wird. Etwa 70 Prozent des Vokabulars aus den romanischen Sprachen, also Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Französisch und Rumänisch entstammen direkt dem Lateinischen. Somit lassen sich viele dieser Sprachen im Kern verstehen und relativ leicht erlernen. Fremdwörter werden dadurch zum Kinderspiel.

Wie jede Sprache ist das Lateinische eng an Inhalte geknüpft. Hierbei erschließt sich die omnipräsente Aktualität der Antike. Viele Themen, die wir als typisch für unsere Zeit erachten, wurden bereits vor 2000 Jahren Gegenstand vieler Gespräche. Bereits in der Antike hatten die Menschen keine Zeit, schimpften über Politik, erinnerten sich der guten alten Zeit und monierten die Untugenden der derzeitigen Jugend. Doch auch auf globaler Ebene muss gesagt werden, dass unser heutiges Europa im Wesentlichen seine Vorgänger im Römischen Reich wiederfindet. Aus diesem Grund kann gesagt werden, dass das Fach Latein direkt identitätsstiftend ist. Zukunft braucht Herkunft!

Auch wenn nicht, wie in den modernen Fremdsprachen, "direkt" kommuniziert wird, ergibt sich neben der rein sprachlich/inhaltlichen Arbeit ein positiver Nebeneffekt: die Schule des Denkens/der Analyse!

Latein ist ein extrem logische und regelhafte Sprache, sodass die Lerner förmlich gezwungen sind, sich analytische Fähigkeiten anzueignen. Die Folgen davon sind ein gesteigertes Abstraktionsvermögen und das Entwickeln von Problemlösestrategien. Gleichzeitig üben sich die Schüler in ihrem Durchhaltevermögen, da es viel Zeit und Anstrengungsbereitschaft voraussetzt, um komplexere Texte zu übersetzen.

Neben allen zweckgebundenen Argumenten macht Latein in aller erster Linie Spaß! Die Lehrbücher sind heutzutage sehr auf die Lebenswelt der Schüler zugeschnitten. Über viele Themen lässt sich gegenwartsbezogen diskutieren. Kreativität, Projektarbeit, moderne Medien und nachhaltiges Lernen wischen den Staub der toten Sprache ab! Ein weiteres Highlight in jeder Lateinsprachlernbiographie ist die direkte Konfrontation mit der Antike sei es, durch das Nachkochen originaler Rezepte oder durch Exkursionen an Originalschauplätze der alten Römer. 

Und nicht zuletzt mahnt uns der oft zitierte Spruch: Non scholae, sed vitae discimus! - Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir!

 

Valete!

 

Hr. Schmidt

 

 

 

 

 

 

 

 

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