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Jahresauswertung 2006

Wir, die „Wetterfrösche“ vom Lingemann- Gymnasium in Heiligenstadt, wünschen Ihnen an dieser Stelle alles erdenklich Gute für das neue Jahr 2007- wettertechnisch gesehen hoffentlich ein Jahr ohne Unwetter.

Unsere Schulwetterstation existiert seit Juni 2004. Somit ist das Jahr 2006 das zweite mit vollständigen Wetterdaten für Heiligenstadt. Für uns besteht demzufolge erstmals die Möglichkeit, zwei vollständige Jahre miteinander zu vergleichen.

Das Jahr 2006 hatte eine Durchschnittstemperatur von 9,3°C und war damit rund 0,7 °C wärmer als das langjährige Mittel. Erstaunlicherweise waren die vergangenen 12 Monate nur rund 0,1 °C wärmer als 2005, trotz des milden Jahresende. Das Jahr begann mit einen strengen Winter, gefolgt von einem sehr warmen Sommer und passend dazu einen milden Winteranfang.  Der erste Monat 2006 war auch zugleich der Kälteste mit einer Durchschnittstemperatur von – 2,9 °C. Bis auf wenige Tage hatten wir den Januar durchgehend Frost, was auf einigen Straßen zu tagelangen Glatteis führte. Nicht nur der Januar war durchschnittlich zu kalt, sondern auch der Februar und der März. Nach diesen eisigkalten Monaten begannen die Temperaturen endlich zu steigen. Den Höhepunkt erreichten sie im heißesten Juli seit dem Wetteraufzeichnungsbeginn. Das Thermometer kletterte zeitweise auf 34,5 °C im Schatten wohlgemerkt und damit wir nicht überhitzen, bekamen wir im August eine richtige Dusche und damit verbunden eine Abkühlung von 6,3°C im Monatsmittel. Um uns zu wärmen, stellte sich im September ein außergewöhnlich langer Altweibersommer ein mit vielen warmen und sonnenreichen Tagen. Diese zogen sich bis in den Oktober, November und teilweise auch in den Dezember.
Eine Folge davon war, dass wir den wärmsten Herbst seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebten und einer andere, dass es wieder einmal keine weiße Weihnacht gab.  
Waren dieser warme Herbst und auch der warme Sommer eine Folge des globalen Klimawandels oder ist es doch „nur“ eine mögliche Wetteranomalie ?

Eine Folge des globalen Klimawandels ist die Häufung extremer Wetterereignisse.
Vor solchen Unwettern blieben wir im Gegensatz zu vielen anderen Regionen in Deutschland und der Welt verschont. Jedoch gab es 2006 einige brenzliche Situationen. So beobachtete eine eifrige Leserin unsere Wetterauswertungen einen Tornado. Zum Glück reichte sein Rüssel nicht auf den Erboden. Leider hatte sie keinen Fotoapparat um diesen zu fotografieren.   Hoffen wir, dass wir  2007 vor Unwettern verschont bleiben.

Jetzt ist noch etwas zu den Niederschlägen zu sagen. In diesem Jahr fielen fast exakt 560 Liter Regen auf jeden Quadratmeter im Raum Heiligenstadt. Das sind etwa 190 l/m² zu wenig im Vergleich zum langjährigen Mittel und somit haben wir ein sehr trockenes Jahr erlebt. Letztes Jahr fielen 40 Liter mehr. Die feuchtesten Monate des Jahres waren der Mai und der August mit einer Regenmenge von 93,8 l/m², immerhin zwei Sechstel des Jahresniederschlages.
Der feuchteste Tag war jedoch im Juli. Dort fielen 28,6 l/m² am 7. Juli. Wenn man dann noch bedenkt, dass davon 24,2 l/m² in der Zeit von 15.00 - 17.00 Uhr fielen, dann sind wir nur knapp einem Hochwasser entronnen. Der stärkste Regenguss war zwischen 15.50 und 16.10 Uhr mit sage und schreibe fast 10 l/m². Dieser Tag fiel wirklich buchstäblich ins Wasser und schade dem, der an diesem Tag Geburtstag hatte.

Zusammenfassend ist für 2006 aus meteorologischer Sicht folgendes zu sagen: Das Jahr 2006 war in Heiligenstadt etwas zu warm, sonnig und natürlich zu trocken, obwohl die Sommermonate teilweise ganz schön verregnet waren.


Alexander Koch
AG „Junge Wetterfrösche“ des Lingemann-Gymnasiums Heiligenstadt

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