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Viel Sonne und wenig Regen im Frühling 2014

Nun haben wir endlich den langersehnten Sommer, der sich in den ersten Wochen schon mit Temperaturen über 30°C, sehr viel Sonne und starken Gewittern bemerkbar macht. Mancherorts ist die Freibadsaison schon in vollem Gange, während anderenorts tischtennisballgroße Hagelkörner und Überflutungen für Verwüstung sorgen. Doch wir möchten Ihnen rückblickend noch einmal eine meteorologische Auswertung des Frühlings darbieten.

Zu warm, zu trocken und sehr sonnenintensiv sind die passendsten Attribute für das diesjährige Frühjahr. So setzt sich das milde, trockene Wetter, welches sich schon in diesem Winter abgezeichnet hatte auch im Frühling fort. Das zeigt, dass auch dieser Frühling, ähnlich wie sein Vorgänger im letzten Jahr, weit vom langjährigen Durchschnitt entfernt liegt. Dieses Jahr zu warm und letztes Jahr viel zu kalt. Der Lenz dieses Jahres gestaltete sich, mit knapp 1,2 °C über dem Mittel der langjährigen Referenzperiode, deutlich zu warm. Das Eichsfeld gehörte jedoch mit relativ milden 9,8 °C zu den eher kühleren Gebieten Deutschlands. Begonnen hatte alles noch mit einigen frostigen Tagen Anfang März, doch bald darauf gelangte Deutschland unter Hochdruckeinfluss und die Temperaturen stiegen auf schon fast sommerliche 19°C am 20. März. Von langer Beständigkeit war dieses Wetter jedoch nicht, denn nachdem uns anschließend leichte Niederschläge erreichten, brach die Temperatur wieder auf kalte 3 °C ein. Doch auch diese Kältewelle hielt nicht sehr lange an, denn in den folgenden Tagen stieg die Temperatur langsam aber stetig wieder auf angenehme Durchschnittstemperaturen von 13-15 °C. Dieses warme und trockene Wetter hatte Anfang April zur Folge, dass sich sämtliche Blüten und Blätter schon in voller Pracht entfalteten. Apfel- und Kirschbäume blühten schon um den 10./11. April und damit so früh wie noch nie zuvor.

In diesem ersten Frühlingsdrittel, bis etwa zum 7.April, vermaßen unsere beiden Wetterstationen nur sehr wenig Niederschlag, welcher sich zudem auch noch auf wenige Tage Mitte März konzentrierte. Die anhaltende Trockenperiode, die man auch im Klimadiagramm deutlich erkennen kann, sorgte so schon im März dafür, dass regional erhöhte Waldbrandgefahr zu melden war. Im Vergleich dazu hatten wir im März 2013 zur gleichen Zeit bei Tiefstwerten von -15 °C, Mühe und Not unsere Autos vom Eis freizuhalten. An solchen Wetterextremen und Rekorden lässt sich auch der befürchtete Klimawandel verdeutlichen, der sich hierzulande mit immer katastrophaleren Unwettern und Überflutungen, sowie mit solchen eben genannten Rekorden bemerkbar macht.

Der April jedoch gestaltete sich genauso „wild“, wie er in Sprichwörtern und Gedichten beschrieben wird. Sonne, Wolken und kräftige Schauer wechselten sich genauso schnell ab, wie die Temperatur, die in markanten Sprüngen zwischen Maximalwerten von 5 und 15 °C pendelte. Ab dem 9.April mussten wir dann immer wieder mit kurzen, kräftigen Schauern rechnen. Parallel dazu ließ auch die Temperatur nach, sodass das Wetter am Karfreitag mit kühlen 7 °C und Regen doch sehr zu wünschen übrig ließ. Ab Ostersonntag jedoch besserten sich die Bedingungen wieder. So konnten wir bei Höchstwerten von 17,7 °C und angenehmen Sonnenschein Ostereier und Osternester im Garten suchen. Dieses milde Frühlingswetter hielt, zur Freude von Schülern und Lehrern, über die Osterferien, bis Ende April an.

Zum Tag der Arbeit am 1. Mai regnete es zum ersten Mal etwas kräftiger. Bei einem Tagesniederschlag von 13 l/m² fielen einige Streiks und Demonstrationen buchstäblich ins Wasser. Das Tiefdruckgebiet „Vicky“ brachte uns in den folgenden Tagen feuchte, kühle Luftmassen vom Nordatlantik und verursachte so in unserer Region einen signifikanten Temperatursturz auf frische 5 °C. Zum Leidweisen aller Sommerliebhaber erreichte uns gleich danach ein Tiefdruckkomplex aus „Waldegund I“, „ Waldegund II“ und „Xena“, welches dafür sorgte, dass es vom 7. bis 14. Mai jeden Tag regnete und die Sonne nur selten zu sehen war. Nach dieser recht niederschlagsreichen Woche stiegen die Temperaturen dann kontinuierlich bis auf Maximalwerte von 28 °C am 22.Mai. Optimales Wetter also, um im Freibad ein paar Bahnen zu ziehen oder mit Freunden in die Eisdiele nebenan zu gehen. Bei diesem Wetter lies das erste Wärmegewitter nicht lange auf sich warten. Am Nachmittag des 24.5. erreichte uns eines dieser Gewitter und bescherte uns in 2 Stunden einen Temperatursturz von 8 Kelvin und 25 Liter Regen pro Quadratmeter. So viel Wasser konnte der Boden in dieser kurzen Zeit nun wirklich nicht aufnehmen. Folglich kam es in einigen Teilen Heiligenstadts zu Überschwemmungen, die die Feuerwehr lange Zeit auf Trab hielt. Unmittelbar vor Christi Himmelfahrt erreichte uns dann Tief „Bärbel“ und regnete sich über uns aus, was uns einen beachtlichen Niederschlag von 29 l/m² brachte, der auch im Klimadiagramm deutlich heraussticht. Zum Unglück aller Männer sank die Temperatur rapide auf kühle 9 °C und addierte sich mit einem leichten Nieselregen zu einem ziemlich ungemütlichen Vatertagswetter. Gegen Monatsende ließen die Schauer und Gewitter nach und die Temperatur kletterte auch wieder über die 10 °C-Marke.

Somit gestaltete sich der Frühling, wie eingangs schon erwähnt, deutlich zu warm und zu trocken. Mit überdurchschnittlich viel Sonnenschein löste er den diesjährigen Winter ebenbürtig ab und bildete einen kompletten Gegensatz zum Frühjahr des letzten Jahres.

Deutschlandweit gehörte er zu den drei wärmsten seit Messbeginn 1881 und auch im Bezug auf die Trockenheit mischte er ziemlich weit oben mit, auch wenn der Mai mit fast doppelt so viel Regen, wie es für ihn üblich wäre, einen Großteil der Trockenheit wieder wett machte.

Nach diesem teilweise recht freundlichen Frühling, hoffen wir nun auf einen schönen Sommer, der uns mit genauso viel Sonne und entsprechenden Temperaturen versorgen wird. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Sommer und den Verreisenden unter uns einen erholsamen Urlaub.

Fabian Schade & Maik Kümmel

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