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Chemiestunde geruchsvoll aufgepeppt - Besuch im Klärwerk in Schönau

Jeder Deutsche verbraucht etwa 150 Liter Wasser pro Tag: Zähneputzen, Duschen, Abwasch, Toilettengang - für all das braucht man sauberes Wasser. Nach diesen Tätigkeiten drücken wir auf einen Knopf oder ziehen einen Stöpsel und das dreckige Abwasser verschwindet. Doch wohin damit? Wir, die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7a und 7s, haben uns das in einer Chemiestunde der etwas anderen Art einmal angesehen.
Am Dienstag, dem 12.05.2015, stiegen wir zu Beginn der 6.Stunde gemeinsam mit unserem Chemielehrer Herr Fromm in den Bus, der uns nach Schönau bringen sollte. Dort angekommen führte uns ein Mitarbeiter des Klärwerkes einmal über die gesamte Anlage. Los ging es bei der “Schneckenschraube”, die das Wasser etwa 4m nach oben schraubt, damit es frei fließen kann. Unser Abwasser durchläuft zuerst eine mechanische Stufe. Diese beginnt mit dem Ausrechen größerer Faserteile, wie zum Beispiel Klopapier. Das Rechengut wird danach entwässert und gepresst. Weiter geht es im so genannten Sandfang, in dem sich Sand und Kies aus den Abwasserleitungen am Boden absetzen. In der zweiten (biologischen) Reinigungsstufe wird die immer noch braune Brühe in ein großes Belebungsbecken geleitet. Dieses Becken heißt so, weil dort der “Belebtschlamm”, ein Schlamm mit Abermillionen Bakterien und Mikroorganismen, hinzu gegeben wird. Damit jene Tierchen ihre Aufgaben ordnungsgemäß verrichten können, bekommen sie über Druckluftleitungen lebenswichtigen Sauerstoff gepumpt. Die Vermehrung dieser Bakterien liegt bei einer Quote von 1:100000. Unfassbar oder?

Im darauf folgenden Nachklärbecken setzt sich der Belebtschlamm am Boden ab und wird danach wieder verwendet oder in den Faulturm zum Ausfaulen gebracht. Beim Faulen entsteht übrigens das Gas Methan. So nun sind die Reste der Morgentoilette und der am Teller kleben gebliebenen Marmelade herausgefiltert. Doch was geschieht mit der Zahnpasta und dem Shampoo? Damit auch diese chemischen  Stoffe herausgefiltert werden ist, auch die dritte (chemische) Reinigungsstufe von großer Wichtigkeit. Chemische Restbestandteile werden hier herausgefiltert und ausgeflockt. Bevor das nun wieder saubere Wasser in die Leine geleitet wird, durchläuft es eine letzte Filterstation mit verschiedenen Sand und Kiesschichten. Am Ende unseres Rundgangs, schauten wir uns noch ein informatives Zusammenfassungsvideo an. Das Wasser geht also nach dem Zähneputzen nicht verloren, sondern gelangt durch unterschiedlichste Reinigungsstufen wieder zurück in den natürlichen Wasserkreislauf.

 

Franziska Gunkel, 7a

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