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Island 2017 – Reise im Land der uralten Giganten

Nachdem wir uns in zwei Exkursionen bereits ausgiebig vorbereitet hatten, ging es am 17.08. nun endlich los. Von Berlin-Schönefeld aus machten wir uns auf den Weg zur im Nordatlantik gelegenen Insel aus Feuer und Eis – Island. Angekommen am Leif-Erikson-Airport in Keflavik begann bei schönstem Sonnenschein auch schon das Abenteuer, und zwar gleich auf zwei "Kontinenten", denn Island befindet sich auf dem Mittelatlantischen Rücken, der die Nordamerikanische und Eurasische Platte voneinander trennt. Vorbei an der „Brücke zwischen den Kontinenten“ und unangenehm riechenden Schwefelwasserstoff- Dämpfen machten wir uns auf den Weg nach Hveragerdi, den Ort unserer ersten Übernachtung. Dort angekommen, hieß es bei frostigen polaren Nordostwinden Zelte aufbauen. Jedoch konnten wir uns schon bald beim schmackhaften Abendessen aufwärmen.

Am nächsten Morgen ging es früh raus, denn um 6 Uhr hieß es aufstehen. Wir wanderten entlang des Flusses Varma, der seinem Namen alle Ehre machte und mit 40 Grad warmen Wasser, das sich aus einem Mix von Gletscher- und heißem Thermalwasser zusammensetzt, zu überzeugen wusste. Tiefenentspannt nach erholsamem Bad ging es weiter mit dem „Golden Circle“, also die von Touristen am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten Islands. Den zweistufigen Wasserfall Gullfoss und Geysir Strokkur, der etwa alle zehn Minuten mit einer Wasserfontäne die Kräfte aus dem Erdinneren eindrucksvoll zur Schau stellt, konnten wir nun bestaunen. Doch damit genug von Touristen. Uns zog es ins etwas abgelegenere Hochland – nächster Halt Hveravellir. Nach vierstündiger Buckelpistenfahrt und zwischenzeitlichen Gruppenzuwachs durch eine Japanerin, die verzweifelt auf Mitfahrgelegenheit gewartet hatte, kamen wir dort auch endlich an. Ein echt toller Ort, der alle Besonderheiten Islands vereint: Dampfquellen, Lavasteinwüste, der Blick auf die Gletscher Langjökull und Hofsjökull, sowie die heißen Quellen, die gemeinsam mit Gletscherwasser eine natürliche Badewanne speisen, in welcher man prima die Seele baumeln lassen kann.

Dies war am nächsten Morgen bei kalten drei Grad und Nieselregen auch bitter nötig. Doch bei deutlich verbessertem Wetter nahmen uns Toni und Karo mit in die Welt der Vulkane, veranschaulicht durch selbst gemalte Bilder dieser, ehe unser Weg weiter in den Norden führte, in die viertgrößte Stadt der Insel - Akureyri. Dort angekommen füllten wir unsere Essensvorräte auf, ehe die Suche nach einer Bleibe für die bevorstehende Nacht begann. Dabei beschlossen wir, um unser Budget zu schonen, nicht auf einem herkömmlichen Campingplatz zurückzugreifen, sondern stattdessen eine der vielen Wiesen zu nutzen. Allerdings hört sich das einfacher an, als es tatsächlich war und so fragten wir ein älteres isländisches Ehepaar, ob wir auf ihrer Wiese die Nacht verbringen dürfen. Diese stimmten unserem Vorhaben glücklicherweise zu. Am nächsten Morgen bedankten wir uns wie es sich für Eichsfelder gehört, mit dem Eichsfeldlied und Wurst. Unsere Reise führte uns schließlich weiter zurück in die Riftzone, zum Myvatn. Während die Erwachsenen die Pseudokrater am Mückensee begutachteten, beschlossen wir eigene Wege zu gehen und kaum hatten wir uns versehen, standen wir schon vor einer Wand aus Mücken. Gott sei Dank erwiesen sich diese jedoch als nicht gerade stechfreudig und wir konnten problemlos den beeindruckenden Explosionskrater Hverfjall besteigen.

Doch am nächsten Tag erwartete uns ein noch gigantischer Vulkankrater. Es ging auf zur Askja, dem Highlight unserer Island-Exkursion – zumindest in finanzieller Hinsicht. Dank dem weiterhin anhaltenden „Hoch Siggi“ waren alle Voraussetzungen geschaffen für ein unvergessliches Erlebnis. Nach durchschüttelnder Hinfahrt kamen wir bei der Askja, einem postglazial entstandenem Zentralvulkan mit einer Caldera, die zwei heute mit Wasser gefüllte Krater beinhaltet, an. Der kleinere Viti, was übersetzt Hölle bedeutet, lud mit seinem opalfarbenem 21 Grad warmen Wasser nicht nur zum Baden ein, sondern ließ den Namen Himmel deutlich passender erscheinen. Nach kurzem Bad und Hautpflege mit wohltuendem Schlamm, ging es nach flüchtigem Blick von den beeindruckenden Kraterrändern zurück zum Campingplatz, wo wir nach leckerem Abendessen und Kartenspielrunde gestärkt in den neuen Tag starteten.

Weiter ging es in den äußersten Nordosten Islands. Das Ziel hieß Dettifoss, der wasserreichste Wasserfall Europas. Einfach atemberaubend, besonders da der strahlende Sonnenschein die Gischt im doppelten Regenbogen erstrahlen ließ. Passend zum Erlebten stand nun der zweite Vortrag an. Chrissi und Chrissy nahmen uns in der Schlucht Ásbyrgi mit auf eine Wanderung auf den Spuren von Gletschern, Wasserfällen und Geysiren. Vorbei am 66. Breitenkreis Nord galt es wieder eine Unterkunft für die Nacht zu finden und hier dachten wir was einmal funktioniert, klappt auch ein zweites Mal. Tatsächlich wurde uns erneut unglaubliche Gastfreundschaft entgegen gebracht und zwar von einem deutsch-niederländischem Ehepaar. Nach gebührender Verabschiedung ging es voller Vorfreude weiter nach Husey, denn uns stand die erste und einzige Übernachtung mit festem Dach über dem Kopf bevor. Auch kulinarisch gesehen bot uns die Unterkunft völlig neue Möglichkeiten und so genossen wir ein echtes Festessen.

Gut ausgeruht und Dank Erics Vortrag über Bevölkerung und Verkehr Islands etwas schlauer näherten wir uns den Gletscherzungen des Vatnajökull. Ein echt schöner Anblick, besonders der Eisbergsee, der eine Verbindung zwischen Gletscher und Meer darstellt, wusste trotz eisiger Temperaturen zu überzeugen. Das Eis faszinierte uns und so erkundeten wir am nächsten Tag den kalten Giganten. Wirklich spannend Teile wie Grund- und Endmoräne, Gletschertor und -bach mal hautnah zu sehen. Nachdem wir nun also Vulkan und Gletscher auf unserer Liste abhaken konnten, fehlte nur noch das typische Islandmoos, was zugegeben eigentlich eine Flechte ist. Darin liegend genossen wir anschließend unser Mittagessen und wollten gar nicht mehr aufstehen. So langsam machte sich Wehmut breit, denn unsere letzte Nacht im jährlichen Aufenthaltsort der Lingemänner, Stora Mork stand unmittelbar bevor.

Nach stürmischer Nacht erwartete uns etwas völlig neues, denn „Hoch Siggi“ hatte uns verlassen und es regnete. Also nutzten wir die verbleibende Zeit im warmen Ambiente für den letzten Vortrag über die Wirtschaft Islands gehalten von Alex und Tobi. Man mag es kaum glauben, aber während wir aufmerksam lauschten und die Power Point auf unseren Handys verfolgten, änderte sich das Wetter tatsächlich. Demnach stand der Weiterreise in die Hauptstadt Reykjavik nichts mehr im Wege. So endete schließlich das Abenteuer auf der Insel von Feuer und Eis und wir traten die Heimreise von Keflavik aus an. Dennoch wird das Erlebte wohl noch lange Zeit in den Erinnerungen aller Beteiligten erhalten bleiben. Geprägt von tollem Zusammenhalt nicht nur unter uns Schülern war die Studienfahrt Island 2017 ein voller Erfolg. Vielen Herzlichen Dank Herr Arand, Frank Kaufhold, Klaus und Inge Rohner.

 

Christian Müller, Eric Tittel

Geografie-EA-Kurs Klasse 12

 

 

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