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Die Reise zum Mittelpunkt der Erde hat begonnen

Am letzten Wochenende wagten wir uns - elf mutige Lingefrauen und -männer - auf die gefährliche Reise zum Erdmittelpunkt. Die Expedition startete im Rahmen der Island-Vorexkursionen am Sonntag, den 20.09.15 um 17.00 Uhr MESZ bei der Alten Burg zwischen Uder und Heiligenstadt. Dort unterhalb und später auch auf der der Elisabethhöhe gruben wir uns durch mehrere Erdschichten und kamen dem Erdmittelpunkt bis auf 6370,999 km "gefährlich nahe". Nachdem zwei circa 1m³ große Löcher zum Untersuchen von typischen Bodenprofilen ausgehoben waren, stärkten sich alle mit Steak und Würstchen, die von uns Damen gegrillt wurden. Auch etwas Regen störte nicht, sondern regte nur unsere Kreativität an.

Am Montag, den 21.09. begann die eigentliche Exkursion. Bewaffnet mit unseren Fahrrädern zogen wir zuerst zur Wetterstation auf den Liethen. Interessiert lauschten wir den Erläuterungen von Herrn Arand zu den Messgeräten. Mit Temperaturfühler und CAS-Rechner verglich die Wetter-Gruppe ihre Messungen, mit denen der professionellen Wetterstation. Unser nächster Halt war unsere zweite Schulwetterwarte beim Radweg nach Uder, wo wir auch konventionelle Messgeräte begutachten konnten.

Nun kam der anstrengendste Teil unserer Exkursion, die manchmal auch Expeditionsniveau hatte. Bepackt mit unseren Fahrrädern stiegen wir die steilen Treppenstufen zur Zwergenhöhle hinauf. Dort bot sich uns ein toller Anblick auf den mittleren Buntsandstein. Nachdem wir die erste Schichtstufe überwunden hatten, wertete die Gruppe „Boden“, das erste am Vortag gegrabene Bodenprofil, das sich im Ton des oberen Buntsandsteins befand, aus. Weiter ging es hinauf zur zweiten noch markanteren Gesteinsstufe des unteren Muschelkalks. Hier stießen einige an ihre körperlichen Grenzen. Doch Grenzen sind dazu da, um überwunden zu werden! Und so kamen schließlich doch alle auf der Elisabethhöhe an. Der atemberaubende Anblick über die Leine zum Rusteberg und Rohrberg ließ uns all den Schmerz vergessen. Auch Bodenprofil Nr.2 wollte ausgewertet werden. Bei diesem Boden handelt es sich um eine Rendzina, einen flachgründigen Boden, der sich auf karbonat- oder gipsreichen Gesteinen bildet.

Wieder auf 245 Metern NN angelangt, krochen wir nach kurzem Zögern ALLE unter der L3080 durch. Angelangt an der Luttermündung in Uder, kam die Gruppe „Wasser“ zu ihrem Einsatz. Gemessen wurde unter anderem Nitratgehalt, Härtegrad, pH-Wert, Fließgeschwindigkeit, Tiefe und Breite der Lutter und später auch der Leine und Beber. Trockenen Fußes erreichten wir Rengelrode. Dort konnten wir den mäandertypischen Verlauf der Beber bestaunen.

Eine Erfrischung erhielten wir sehr spontan bei unseren ehemaligen Lehrern Rita und Walter Hundeshagen, die uns gastfreundlich empfingen. Danach ließen wir den Tag in gemütlicher Runde bei Familie Prohaska ausklingen.
Somit ging eine Exkursion voller Grenzerfahrungen, wie es Herr Arand so schön beschrieb, zu Ende. Die erste Etappe auf unserem langen Weg nach Island ist geschafft!

Und warum nun Reise zum Mittelpunkt der Erde? Im nächsten Jahr während unserer Island-Exkursion kommen wir auch zum Gipfel des Vulkans Snæfell, wo nach Jules Verne die „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ begann.


Clara Lüpke & Jennifer Rudolph, Geo-Kurs 11

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