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In Turnschuhen die wilde Hölle bezwungen

Unsere Exkursion ins Elbsandsteingebirge begannen wir, der 11er Geografie Kurs und unsere Lehrer
Herr Jakob und Herr Wehr, am Montag um 8 Uhr am Bahnhof in Heilbad Heiligenstadt. Als die Lehrer
eingetroffen waren, starteten wir mit zwei VW Kleinbussen in Richtung Elbsandsteingebirge. Dort
angekommen, richtete sich jeder in seiner Ferienwohnung ein. Dann begann auch direkt die erste
spannende Wanderung zur Oberen Schleuse, die ihre Tücken haben sollte. Zu Beginn verlief die
Rundwanderung noch nach Plan. Aber schon bald sollten wir eine Abzweigung übersehen haben.
Dies fiel selbst unseren Lehrern nicht auf. Herr Jakob, der im Unterricht gern darüber referierte:
„Geografie gibt Orientierung!“, hatte sich nun bewahrheitet. Nach einem Umweg mit wundervollen
Aussichtspunkten, passierten wir eine ziemlich steile und schmale Treppe in einem Felsspalt. Hierbei
überwanden einige von uns ihre Höhen- und Platzangst. Zwischendurch wurden wir sogar von einer
kleinen Regenhusche überrascht, was eine schöne Abkühlung darstellte. Leider haben wir das letzte
Boot knapp verpasst und so erkundeten wir die Klamm zu Fuß. Dabei waren die Mädchen fitter als
die Jungen und hatten einen großen Vorsprung. Insgesamt war es ein wunderschönes Erlebnis und
dank der Natur hat sich selbst unser kleiner Umweg am Ende doch gelohnt. Zu Essen gab es dann in
der gemeinsamen Runde Spaghetti. Beim Volleyballspielen haben wir schließlich den Abend
ausklingen lassen.

Am zweiten Tag unserer Exkursion wartete ein Mammutprogramm auf uns. Nach einem ausgiebigen
Frühstück starteten wir mit einer Kanutour auf der Elbe. Los ging es am Elbufer in Bad Schandau. Die
Strecke sollte uns – insgesamt 15 km – flussabwärts über Rathen bis nach Wehlen führen. Wir
paddelten in zwei Schlauchbooten, welche sich hin und wieder ein Kopf an Kopf Rennen lieferten.
Nach der Hälfte unserer Fahrt legten wir einen Zwischenstopp ein. Dort stärkten wir uns bei
strahlendem Sonnenschein mit Bratwürsten und Kaltgetränken. Es blieb sogar noch genug Zeit, um
kurz in der Elbe zu baden. Im Anschluss waren wir motiviert um die übrigen vier km auf der Elbe
zurückzulegen. Nach Ankunft in Wehlen startete unser Aufstieg zur Bastei (Felsformation mit
Aussichtsplattform). Nach einem langen Marsch belohnten wir uns auf der Bastei mit einem leckeren
Eis und genossen die Aussicht auf das Elbufer und die kleine Ortschaft Rathen. Der Tag war jedoch
noch nicht beendet. Wir mobilisierten unsere letzten Kraftreserven und traten die letzten sieben km
zu unserer Unterkunft an. Dabei ging es unter anderem durch eine klammartige Seitenschlucht – die
Schwedenlöcher – welche wundervolle Fotomotive lieferte. Angekommen an der Ochelbaude wurde
gemeinsam gegessen. Dabei tauschten wir uns über die ein oder andere Anekdote aus und jeder war
ein bisschen stolz auf seine erbrachte Leistung. Nach einem anstrengenden und erlebnisreichen Tag
gingen alle sehr geschafft ins Bett.

Am Mittwoch begannen wir nach dem Frühstück unsere Rundwanderung im Kirnitzschtal am
Beuthenfall. Unser erstes Etappenziel war der sogenannte Kuhstall. Als wir dort ankamen, fanden wir
eine riesige Höhle vor, die früher bei Regen von Bauern als Stall genutzt wurde. Danach ging es über
den kleinen Winterberg zu den Carolafelsen. Dafür mussten wir an einem schmalen Berghang, der
zum Teil von umgeknickten Bäumen blockiert war, unsere Kletterkenntnisse unter Beweis stellen.
Auch das Elbsandsteingebirge blieb von der langanhaltenden Trockenzeit nicht verschont. Am
Carolafelsen angekommen, wagten wir uns auf den Felsvorsprung der Idagrotte – 458 Meter über
Normal Null. Dort konnten wir einen großartigen Ausblick in das Tal der vorderen sächsischen
Schweiz und auf die Schrammsteine genießen. Anschließend ging es weiter zu den Affensteinen.
Nach einer kurzen Pause, führte uns die nächste Etappe durch die Wilde Hölle, welche ein
anspruchsvoller Wanderweg ist. Für die Wilde Hölle sind Wandererfahrung und entsprechendem
Schuhwerk notwendig und hilfreich. Trotz der Tatsache, dass wir diese Voraussetzungen nicht
erfüllten, nahmen wir den Weg. Obwohl dieser schlammig, steil und mit einigen rutschigen
Kletterabschnitten versehen war, bezwangen wir diese anspruchsvolle Route in Turnschuhen ohne Kratzer.

Anschließend ging es zurück zum Beuthenfall, wo unsere Rundwanderung endete und wir
bewiesen hatten, dass wir uns mit Hilfe einer Karte zurechtfinden können. Den Rest des Tages ließen
wir im Waldschwimmbad ausklingen. Wir stärkten uns, gingen schwimmen und spielten Fußball.
Der vierte und somit vorletzte Tag stand ganz im Zeichen des Kletterns. Unser Kletterführer Marco
empfing uns an der hauseigenen Kletterwand. Dort zeigte er uns verschiedene Knotenbinde- und
Klettertechniken, sowie die nötige Sicherheitsausrüstung. Anschließend begann auch schon der
Kletterspaß. Die Kletterwand war nach einiger Übungszeit gemeistert und nun war die ungefähr 20
Meter hohe Felswand an der Reihe. Zu Beginn schien die Route unbezwingbar, doch nach einiger Zeit
erreichten Schüler und Lehrer die Spitze der Felswand. Der Klettersteig, ein 45m hoher Stieg, welcher
mit Eisenstangen präpariert ist, wurde zum Schluss der Kletterexkursion ins Auge genommen. Dem
ein oder anderen Schüler wie auch Lehrer wurde dabei etwas mulmig zu Mute. Nun gab es jedoch
kein zurück! Wie aufgereiht an einer Perlenschnur bahnte sich unsere Gruppe den Weg im Fels nach
ganz oben. Ohne Verletzungen konnten wir bald wieder den sicheren Boden unter unseren Füßen
spüren. Abschließend durfte sich, wer noch nicht genügend Adrenalin hatte, im Abseilen
ausprobieren. Den letzten Abend unserer Exkursion ließen wir im Ort Bad Schandau bei einem
leckeren Essen im „Roten Haus“ ausklingen. Wir erzählten über unsere Erlebnisse und konnten über
die ein oder andere Geschichte lachen.

Freitagvormittag traten wir nach dem Frühstück und einer tollen Woche im Elbsandsteingebirge die
Heimreise zurück ins Eichsfeld an. Wir haben eine wunderschöne Natur bestaunen können und
mächtig viel gelernt. An dieser Stelle möchten wir uns natürlich noch bei unseren Geografielehrern
Herr Jakob und Herr Wehr bedanken, ohne die diese tolle Fahrt nicht möglich gewesen wäre. Ein
großes Dankeschön gilt außerdem Elmar Dräger, der einen Kleinbus seiner Firma Geotechnik für
diese Reise zur Verfügung stellte.

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