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London ist eine Reise wert

Am Montag starteten wir, die Klasse 10a, zu unserer Abschlussfahrt nach London, etwas unkonventionell mit Bahn und Schiff. Eine durchgeschlafene Nacht in der Schiffskabine sollte dafür sorgen, dass wir am Dienstagmorgen ausgeruht in London ankämen. Einige Idealisten ließen es sich dennoch nicht nehmen, um halb drei in der Nacht aufzustehen, um den Sonnenaufgang auf dem Meer zu erleben.

Vier Tage hatten wir in London Zeit. Alle hatten sich im Vorfeld ausgesucht, welche Sehenswürdigkeiten oder Museen sie anschauen wollten. Bedingung war, dass sich mindestens drei Schülern zusammenfanden. So ergab es sich, dass wir einiges zusammen, anderes aber in Gruppen unternahmen, jeden Morgen neu gestärkt durch ein Full English Breakfast.

Am Anfang stand für alle eine Fahrt mit dem Dampfer auf der Themse vom Tower Pier bis Westminster, die uns half, uns zu orientieren. Zum Abschluss besuchten wir alle zusammen das Globe Theatre, einen getreuen Nachbau des Theaters, in dem Shakespeare seine Stücke aufführte. Die (englische) Führung dort war übrigens äußerst unterhaltsam und jeder von uns konnte sie verstehen!

Dazwischen gingen die Gruppen ihren Interessen nach. Auf dem Plan standen so verschiedene Programmpunkte wie der Tower, das Imperial War Museum, die HMS Belfast (ein englisches Schlachtschiff aus dem 2. Weltkrieg), das Hafenmuseum, das Seefahrtsmuseum in Greenwich, Westminster Abbey, die National Galery, die Tate Modern, das Jack the Ripper Museum, das Natural History Museum, das Verkehrsmuseum oder ein klassisches Konzert in der Kirche St Martin-in-the-Fields am Trafalgar Square. Einige wollten gern mit dem London Eye, dem großen Riesenrad, fahren, andere stiegen lieber auf das Monument. Einige statteten Emily Pankhurst einen Besuch ab, deren Denkmal hinter dem Parlamentsgebäude an den Kampf für das Frauenwahlrecht erinnert, andere ließen sich mit Sir Winston Churchill fotografieren.

Wir stellten fest, dass die großen Londoner Museen sehr interessant und anschaulich eingerichtet sind. Sie lohnen sich unbedingt! Wer shoppen wollte, fand auch dazu Zeit. Besonders bunt: Camden High Street und Camden Market. Alle fuhren am zweiten Tag schon U-Bahn, als hätten sie nie etwas anderes getan. Mitunter allerdings nahmen wir auch einen der roten Doppelstockbusse. Und es gab immer wieder Gelegenheit, die englischen Sprachkenntnisse anzuwenden, denn es ist in London leicht, mit netten und interessanten Menschen ins Gespräch zu kommen. Am zweiten Tag beschlossen wir, unser Programm etwas einzukürzen. Daher verbrachten wir den Donnerstagnachmittag sehr entspannt gemeinsam im Hyde Park am See, dem Serpentine. Einige nutzten sogar die Gelegenheit, um eine Runde zu schwimmen. Die gemütliche Stimmung führte allerdings dazu, dass wir uns nicht so recht zum Aufbruch aufraffen konnten und deshalb auf dem Heimweg geradewegs in die Rushhour gerieten. Eine überfüllte U-Bahn nach der anderen mussten wir vorbeirauschen lassen, sodass wir schließlich mit gewaltiger Verspätung zum Abendessen kamen. Es war uns sehr peinlich, aber die Mitarbeiter der Jugendherberge trugen es mit Gelassenheit.

Die vier Tage in London vergingen wie im Flug. Wir nahmen viele Eindrücke mit, als wir am Freitagabend zur Heimreise aufbrachen. Der eine oder andere von uns wird sicher wiederkommen! Übrigens hier noch etwas, das uns in London besonders auffiel: Trotz der unglaublich vielen Menschen, die auf den Straßen, in der U-Bahn, auf den Plätzen unterwegs waren, reagierte keiner jemals ungeduldig oder gereizt. Die sprichwörtliche englische Höflichkeit hat uns sehr beeindruckt und gefallen.

Dorothea Freise

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