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Im Inferno des Ersten Weltkrieges

Der 1. Weltkrieg veränderte das Schulleben unserer Schule, damals noch “Königlich katholisches Gymnasium”, weitreichend.  Am 03.08.1914, wenige Tage nach Kriegsausbruch, versammelte der damalige Direktor, Dr. Johannes Brüll, alle Schüler in der alten Turnbaracke. Den Schülern wurde mitgeteilt, dass die Ferien um 5 Tage vorgezogen werden und sofortig beginnen. Als Ersatz für einberufene Väter und Brüder, sollten die Schüler ihre Kräfte für die Ernte zur Verfügung stellen. Man kann sich die Dramatik der Situation und die Ungewissheit der Schüler und des Kollegiums kaum vorstellen. Die Planung für einen dringend erforderlichen Schulneubau wurde erst einmal unterbrochen. Bis Kriegsbeginn besuchten etwa 300 Schüler das Gymnasium. Die Schülerzahl sank jedoch ab 1914 drastisch, da sich ältere Schüler freiwillig zum Wehrdienst meldeten. Auch die jüngeren Schüler wurden aktiv auf den Dienst beim Heer vorbereitet. So wurden Felddienstübungen im Turnunterricht durchgeführt und das Kriegsthema intensiv in den Schulunterricht integriert.  Pädagogen, deutschlandweit stellten sich in den Dienst der Kriegspropaganda.                            

Die zurückgebliebenen Schüler und Lehrer bemühten sich stets zu helfen. So spendeten eine Vielzahl von Schülern aus ihrem Privatbesitz an das Rote Kreuz. Das Spendenaufkommen im Eichsfeld war so hoch, dass der Landkreis an 20. Stelle in ganz Preußen stand. Immer wieder wurden so genannte “Opfertage“ durchgeführt. An diesen Tagen zogen die Gymnasiasten durch die Stadt, sammelten Geld und ehrten die Soldaten im Krieg. Im Gegensatz zum 2. Weltkrieg, konnte der Schulbetrieb trotz des Krieges fortlaufen. 

Marlene Schulze

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