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14. Chemisch-Geografische-Exkursion Bremerhaven 2009

Der 16.12.2009 - ein Tag wie jeder andere, aber nicht für die Chemie- und Geografiekurse unseres Gymnasiums. Für diese hieß es nämlich Taschen packen, warm anziehen und ab in den Zug Richtung Norden, denn es begann die 14. chemisch-geographische Exkursion. Eine Expedition mit vielen Hindernissen und dem Kampf gegen die Kälte, denn es galt das Alfred-Wegener-Institut (AWI) für Polar- und Meeresforschung, sowie das Klimahaus zu besichtigen.

Doch zuerst einmal mussten die mehr als 300 Kilometer bis nach Bremerhaven zurückgelegt werden. Nach pünktlichem Start kamen wir bis Hannover gut voran, doch dort hatte unser Zug Verspätung und wir verpassten den Anschlusszug in Bremen, doch das konnte unserer guten Laune und dem Forschergeist keinen Abbruch tun.

Mit dem nächsten Zug kamen wir dann doch noch in Bremerhaven an und machten uns direkt vom Bahnhof auf zum AWI. Dank der guten Orientierungsgabe unseres Geokurses fanden wir den richtigen Weg sofort und erreichten unser erstes Etappenziel. Dort wurden wir freundlich begrüßt. Nachdem wir unser Reisegepäck abgelegt hatten, konnte die Führung durch das Hauptgebäude des AWI beginnen. Wir erfuhren etwas über die zahlreichen Polarexpeditionen und die Gefahren, die auf diesen lauern. Natürlich kamen auch Geschichten über Alfred Wegener und den Namenspatron der Antarktisstation, Georg von Neumayer, nicht zu kurz. Außerdem schauten wir uns das Kältelabor an. In diesem Labor herrschen etwa -20°C, um die Eisbohrkerne, die hier untersucht werden, nicht zu gefährden. Der letzte Höhepunkt bei dieser Besichtigung war der Film über die Tätigkeiten am AWI.

Nun kam der etwas ruhigere Teil des Tages, denn es hieß: Auf zum Weihnachtsmarkt! Dort genossen wir die eine oder andere Tasse heiße Schokolade und natürlich Kinderpunsch, was denn auch sonst? Nachdem unsere Tassen geleert und die letzten gebrannten Mandeln verspeist waren, machten wir uns durch starkes Schneetreiben und wieder schwer beladen auf den langen und harten Weg zu unserer Unterkunft. Nun fühlten wir uns selbst wie die Polarforscher, nur, dass wir keine Angst vor Eisbären haben mussten.

Unser Basislager war ein evangelisches Gemeindehaus, das uns Zuflucht gewährte. Dort richteten wir uns häuslich ein. Jetzt galt es 26 hungrige Mäuler zu stopfen. Den Traditionen der letzten Jahrgänge folgend, gab es Nudeln mit Tomatensauce. Anschließend konnte jeder den Abend gestalten, wie er wollte: Verschiedenste Lieder wurden unter Begleitung eines bereitstehenden Klaviers gesungen, Doppelkopf, Skat und Halli Galli wurden gespielt. Wir hielten sogar ein Lehrer-Schüler-Tischtennistunier ab. Langsam aber stetig wurden die Gähner mehr und so hörte man immer öfter die tiefen Atemzüge von völlig erschöpften Schülern.

Nach einer mehr oder weniger schlafreichen Nacht wurden die Vorbereitungen für das gemeinsame Frühstück getroffen. Für zwei Schüler gab es einen Sonderauftrag: Brötchen holen. Mittlerweile war noch mehr Schnee gefallen und eine Besserung des Wetters war nicht in Sicht. Nun gibt es in Bremerhaven zwar eine ganze Menge Bäckerläden, jedoch besteht die Schwierigkeit darin, einen geöffneten Laden zu finden und die erforderliche Menge Backwaren zu erstehen. Doch zu guter Letzt sollte auch dieses Hindernis überwunden werden. Nach dem Frühstück bedankten wir uns bei unseren Gastgebern, indem wir einen mitgebrachten Geschenkekorb überreichten und ein paar Weihnachtslieder schmetterten. Dass dieser Korb bis zum Rand mit Thüringer Spezialitäten gefüllt war, sei nur am Rande erwähnt.

Jetzt konnten wir aus dem Basislager zu der zweiten Etappe unserer Exkursion aufbrechen. Wir machten uns auf eine Reise rund um die Erde, immer dem 8. Längengrad folgend. Von Bremerhaven ging es in die gebirgige Schweiz, auf das mediterrane Sardinien, durch den heißen Niger, in die eisige Antarktis, auf das tropische Samoa, über das verschneite Alaska und die sturmflutgeplagte Hallig Langeneß zurück nach Bremerhaven. All diese fernen Länder mit den verschiedenen Klimazonen konnten wir an nur einem Tag besuchen. Möglich wurde das durch den Besuch des Klimahauses. Man erfährt dort natürlich nicht nur etwas über die Klimazonen, sondern auch über die Menschen die in diesen leben, sowie deren Lebensweise und Traditionen.
Des Weiteren wird in einer riesigen Sonderausstellung über die Ursachen des Klimawandels und dessen Auswirkung auf jeden Einzelnen von uns informiert. Das Klimahaus bot so viel zu entdecken und zu erforschen, dass wir die ursprüngliche Aufenthaltszeit stark verlängern mussten.

Doch dann war es auch schon wieder Zeit zum Abschied nehmen. Mit etwas Wehmut stiegen wir in den Zug und machten uns auf den Rückweg, der noch einige Überraschungen für uns bereithielt. So kamen wir in Bremen an und erfuhren, dass der Anschlusszug etwa 10 Minuten Verspätung haben sollte. Diese Zeit nutzten einige um sich noch einmal am Bahnhof umzusehen. Wie das Schicksal aber so wollte, kam der Zug doch pünktlich. So wurde einer unserer Kameraden in Bremen zurückgelassen. Nur Herrn Arands iPhone mit der richtigen App ist es zu verdanken, dass uns der Zurückgelassene doch noch in einem anderen Zug einholen konnte.

Nachdem dies durchgestanden war, freuten wir uns schon auf unsere baldige Ankunft in Heiligenstadt, denn was sollte schon in Göttingen noch groß passieren? Doch es kam, wie es kommen musste, der letzte Zug hatte noch einmal eine Stunde Verspätung. Viele von uns waren kurz davor, sich von den Eltern vom Göttinger Bahnhof retten zu lassen, allerdings konnten wir noch einen anderen Zug erwischen, der uns heil zum Heimatbahnhof brachte.

So endete die 14. Chemisch-Geografische-Exkursion am Heiligenstädter Bahnhof. Zum Schluss stellt sich, im Hinblick auf die Entwicklung unseres Klimas, nur noch die Frage:

 

Florian Jakobi & Christian Henkel

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