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Aufbruch in eine "neue" Zeit - Jurassic Park, Albrecht Dürer & Nanowelten

Donnerstagmorgen – aus der Dunkelheit heraus, brachen wir, die Geografen, Chemiker und Künstler der 12. Klassen, am 11. Dezember beinahe noch schlafend ins über 200 km entfernte Erlangen auf.

Nach über vier Stunden Busfahrt und einigem nachgeholten Schlaf erkundeten wir das idyllische Tüchersfeld, ein kleines Dorf in der Fränkischen Schweiz, ein. Bei einer Führung durch das „Fränkische-Schweiz-Museum“ brachte uns ein Geograf mit Hilfe anschaulicher Erklärungsmodelle, bei denen er sowohl uns Schüler, als auch die Lehrkräfte mit einbezog, die erdzeitgeschichtliche  Entstehung der dortigen Karstlandschaft mit den beindruckenden fossilen Riffen näher. Anschließend wanderten wir auf den vor rund 150 Mio. Jahren entstandenen Juraschichten entlang und fühlten uns gleich 90 Millionen Jahre jünger, denn Muschelkalk und Buntsandstein des Eichsfeldes entstanden schon lange vor der Jurazeit, in der sogenannten Trias. Unser Ziel war das „Kuhloch“, eine der rund 2 000 Höhlen der Region. Voller Tatendrang zeigten sich einige mutige und interessierte Schüler als Höhlenforscher und erreichten sogar den letzten Winkel der natürlichen Dunkelkammer, in der laut unserem Experten eine Vielzahl an Fledermäusen Unterschlupf findet.

Wenig später trafen wir in Nürnberg, der Heimat des weltberühmten Christkindelmarktes, welchen viele von uns für einen kleinen Verpflegungsstopp nutzten, ein und ließen uns das Leben und auch die Werke des bekanntesten Sohnes der Stadt, Albrecht Dürer, erläutern. Besonders interessant war es, der siebenbürgischen Künstlerin im Dürer-Haus bei der Fertigung ihrer Kupferstiche zuzusehen oder zu hören, dass zu Lebzeiten des Künstlers Messingtöpfe angebrannt wurden, um schwarze Farbe aus dem Ruß zu gewinnen. Auch Lapislazuli, ein blauer und hochwertiger Stein, Safran und Läuseblut wurden gern verwendet. Angespornt von seinen Werken, wagten wir uns nun selber einen Linolschnitt zu kreieren und brachten auf Anhieb kleine Kunstwerke zu Stande.

In der Dämmerung verließen wir auch schon Nürnberg, in freudiger Erwartung auf das, was da kommen mag. Gegen 18:00 Uhr kamen wir bei Kitzmann-Bräu im Stadtkern Erlangens an, wo uns gleich eine Brauereiführung mit anschließender Bierverkostung mit dem Braumeister erwartete. Jedoch waren wir nicht nur durstig, sondern auch Hunger machte sich unter den Exkursionsteilnehmern breit, also mussten wir noch einmal in den Bus steigen, an den wir uns schon gewöhnt hatten.

Nun kamen wir in der katholische Pfarrgemeinde St. Theresia an, in der uns dankenswerter Weise eine Unterkunft zur Verfügung gestellt wurde und dort begannen gleich einige unserer Schüler ein köstliches Mahl zu zaubern. Vom guten Essen und einigen Gesellschaftsspielen geplättet, fielen sowohl unsere Lehrer als auch wir ins Bett.

Nach einem selbst vorbereiteten Frühstück und unserem Adventsständchen als Dankeschön an unseren Gastgeber, dem Pfarrer der Gemeinde, brachen wir zur Universität Erlangen auf. Hier sollte nach unserem Geografen Herr Arand und der Fachschaftsleiterin für Kunst, Frau Kny nun auch Frau Fromm, welche uns als Chemielehrerin begleitete, auf ihre Kosten kommen.

Am Vormittag referierte Prof. Dr. Bachmann über das Leben als Professor und seine aktuelle Forschung zu der Grundlagenforschung an Grenzflächenstrukturen sowie Diffusionen im Nanobereich. Auch das Raster-Elektronenmikroskop erläuterten uns seine Doktoranden und wir stellten ein "Eis" aus 99,8%igem Alkohol her, welchen wir mit Hilfe von flüssigem Stickstoff auf -200°C abkühlten.

Nach unserem Essen in der Cafeteria lernten wir nun auch noch wie Regenbögen entstehen und wie man Tintenkiller aus einfachen Kochhilfen selber basteln kann. Ganz besonders faszinierend ist es, die Klebelasche eines verschlossenen Briefumschlages im Dunkeln zu öffnen, das sollte jeder einmal ausprobiert und gesehen haben!

Und am Freitagnachmittag ging mit unserer Heimfahrt auch schon die „19. Geografisch-Chemische-Exkursion mit Kunstgenuss“ unserer Schule zu Ende.

Jeremia Gessner und Sebastian Müller

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