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Warum die Erde eine Kartoffel ist und warum in Zukunft guter Wein auch aus dem Eichsfeld kommt ?!

Schüler auf den Spuren der Geoforschung

Wir, die Schüler des Geografie-Grundkurses des Lingemann–Gymnasiums Heilbad Heiligenstadt, beschäftigten uns bisher in der 11.Klasse u.a. sehr intensiv mit dem vom Menschen verstärkten Treibhauseffekt auf der Erde, dessen Ursachen und Folgen.

Auch aus diesem Anlass suchten wir neben dem Geo-Forschungszentrum (GFZ) das Institut für Klimafolgenforschung auf, um uns tiefgründiger mit diesem Phänomen auseinanderzusetzen. Beide Institute befinden sich im Wissenschaftspark „Albert Einstein“ auf dem Telegrafenberg in Potsdam.

Bevor wir uns jedoch am Freitag, den 21.01.06 frühmorgens zu den Forschungszentren begaben, verbrachten wir einen abwechslungsreichen Abend in der Potsdamer Innenstadt. Während es schneite, hatten wir uns die wunderschöne Hauptstadt Brandenburgs angesehen, die uns in eine weihnachtliche Stimmung zurück versetzte. Nach unserer Rückkehr in unsere Unterkunft, das katholische Pfarrzentrum St.Peter und Paul, ließen wir den Abend beim Spielen in gemütlicher Runde ausklingen.

 

Freitag um 9.00 Uhr wurden wir im Geo-Forschungszentrum erwartet. Hier trafen wir auf Professor Ossing, der uns einen informativen Vortrag hielt. Wir bekamen einen Einblick in seinen Arbeits- und Forschungsbereich im GFZ. In seinen Ausführungen informierte er uns über die Erkundung des Schwerefeldes der Erde, die Rolle von Navigationssystemen bei der Erforschung der Auswirkungen der globalen Erwärmung und die in diesem Zusammenhang stehende Entwicklung von Satelliten-Methoden durch das GFZ.

Zurzeit befindet sich der Satellit CHAMP in der Erdumlaufbahn und vermisst sowohl das Erdschwere- als auch das Erdmagnetfeld und bestimmt Parameter der Sonnenaktivität auf mehrere hundertstel Millimeter genau, in dem er alle 90 Minuten die Erde einmal umkreist. Aufgrund der Datenanalyse von CHAMP erfuhren wir, dass unsere Erde eher der Form einer Kartoffel („Potsdamer Schwerekartoffel“) gleicht. Bisher dachten wir, sie ist kugelähnlich und überall wäre die Meeresspiegelhöhe gleich, da Höhenunterschiede auf dem Meer bei Windstille mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Aber dem ist nicht so.

 

Der Nachfolgesatellit GRACE erforscht derzeit den Wassergehalt der Erde. Man fand heraus, dass der Meeresspiegel um 2mm pro Jahr steigt - eine wichtige Folge der globalen Erwärmung.

Im weiteren Verlauf des Vortrages erklärte er uns wie das GFZ Naturkatastrophen erforscht, Vorhersagen trifft oder mögliche Ursachen dafür darstellt. So ist das Institut maßgeblich an der Bereitstellung des Know-how für das künftige Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean beteiligt.

 

Nach Ende des Vortrages sahen wir uns gemeinsam mit Professor Ossing das Modell des CHAMP an. Wir waren erstaunt, denn wer denkt schon, dass so ein kleines technisches Gerät so viel leisten kann.

Um viele neue Erkenntnisse reicher, machten wir uns nun auf den Weg zum nahegelegenen Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).

 

Dort stellte uns Dr. Werner in einem weiteren Vortrag das PIK vor und zeigte uns Untersuchungen, die die wirklichen Folgen der globalen Erderwärmung sichtbar bzw. so gut wie möglich abschätzbar machen sollen. Durch die 8 Gigatonnen Kohlendioxid, die der Mensch jährlich in die Atmosphäre abgibt, und die weiteren Treibhausgase erwärmt sich die Erde. Dadurch verschärfen sich z.B. Gegensätze zwischen trockenen und feuchten Gebieten und Klimaextreme nehmen zu. Das PIK untersucht diese Entwicklungen aber nicht nur, sondern berät auch internationale Institutionen, Politiker und Wirtschaftsleute über ein angemessenes Handeln.

Da es im Vortrag auch maßgeblich um mögliche Folgen der globalen Erwärmung für Mittel- und Ostdeutschland ging, war unser Interesse natürlich geweckt, noch dazu, wo die allgemeinen Prozesse erst vor kurzem intensiv im Unterricht behandelt wurden. Wenn man bedenkt, dass schon in fünfzig Jahren aufgrund des milderen Klimas Weinanbau im Eichsfeld kein Problem mehr sein könnte, bekommt man doch ein komisches Gefühl, obwohl das erst mal sehr positiv klingt.

Als kleines Bonbon konnten wir zum Schluss sogar noch den, auf mehrere Räume verteilten, Hochleistungsrechner des PIK begutachten. Das war nicht nur für unsere Computer-Freaks sehr beeindruckend.

Zum Schluss bedankten wir uns jeweils bei unseren Referenten mit einem kleinen Präsent.

Vor der Rückfahrt hat sich jeder am Bahnhof, vorzugsweise bei Mc Donalds, sein „Mittagessen“ gekauft und im Zug  verging dann beim Skat spielen und gemeinsamen Anschauen der Exkursionsfotos die Heimreise wie im Fluge.

Diese für unseren Geo-Kurs erste Exkursion war für alle ein spannendes Erlebnis und auf jeden Fall mehr als ein „normaler“ Schultag!

 

Monika Döllmann Stefanie Köhler & Sara Klingebiel

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