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Weinanbau im Eichsfeld – in 50 Jahren überhaupt kein Problem?!

Gymnasiasten diskutieren über Folgen der globalen Erwärmung

Am 19. und 20.01.06 war es mal wieder so weit. Wir, einige Schüler des Lingemann-Gymnasiums Heiligenstadt, genauer gesagt der Geografiekurs der 11er sowie die „Wetterfrösche“ von Herrn Arand, machten eine Exkursion, um Geografie einmal aus einer anderen Sicht zu erleben.

Los ging es am Donnerstag Nachmittag mit dem Zug nach Potsdam. Nach drei Stunden Fahrt im Hauptbahnhof angekommen, stapften wir durch das verschneite Potsdam zu unserer Unterkunft im Stadtzentrum. Dort hatten wir die Möglichkeit, in einem großzügigen Gruppenraum der dortigen katholischen Kirchengemeinde zu übernachten. Dazu gehörte auch eine Küche, in der natürlich die Mädchen am Abend Spagetti kochten, und ein Jugendraum, in dem wir viel Spaß bei „Poker“ und „Tabu“ hatten.

 

Die Nacht fing etwas später als geplant an, endete aber trotzdem am nächsten Morgen zum Leidwesen aller bereits um 6.30 Uhr. Schließlich mussten wir nach dem Frühstück den Raum ordentlich verlassen und mit unserem Gepäck quer durch Potsdam laufen, um pünktlich um 9.00 Uhr am Wissenschaftspark auf dem Telegrafenberg anzukommen.

Den ersten Vortrag hielt Prof. Ossing vom Geoforschungszentrum (GFZ). Er erklärte uns sehr detailliert und anschaulich die Aufgaben des GFZ, nämlich die Untersuchung des Erdschwerefeldes und die Erdvermessung sowie die Analyse der Platten- bewegungen der Erdkruste als Ursache für z.B. Vulkane. Dazu zeigte er uns einen Nachbau des Satelliten CHAMP, der zur Zeit im Weltall unterwegs ist und für all diese Forschungen Daten liefert. Besonders interessant war es für uns zu erfahren, dass das GFZ maßgeblich für das Know-how, des sich zur Zeit im Aufbau befindlichen, Tsunami-Frühwarnsystems im Indischen Ozean verantwortlich ist.

Nachdem wir auch das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) auf dem Telegrafenberg gefunden hatten, stellte uns Dr. Werner in einem weiteren Vortrag das PIK vor und zeigte uns Untersuchungen, die die wirklichen Folgen der globalen Erderwärmung sichtbar bzw. so gut wie möglich abschätzbar machen sollen. Durch die 8 Gigatonnen Kohlendioxid, die der Mensch jährlich in die Atmosphäre abgibt, und die weiteren Treibhausgase erwärmt sich die Erde. Dadurch verschärfen sich z.B. Gegensätze zwischen trockenen und feuchten Gebieten und Klimaextreme nehmen zu. Das PIK untersucht diese Entwicklungen aber nicht nur, sondern berät auch internationale Institutionen, Politiker und Wirtschaftsleute über ein angemessenes Handeln.

Da es im Vortrag auch maßgeblich um mögliche Folgen der globalen Erwärmung für Mittel- und Ostdeutschland ging, war unser Interesse natürlich geweckt, noch dazu, wo die allgemeinen Prozesse erst vor kurzem intensiv im Unterricht behandelt wurden. Wenn man bedenkt, dass schon in fünfzig Jahren aufgrund des milderen Klimas Weinanbau im Eichsfeld kein Problem mehr sein könnte, bekommt man doch ein komisches Gefühl, obwohl das erst mal sehr positiv klingt.

Als kleines Bonbon konnten wir zum Schluss sogar noch den, auf mehrere Räume verteilten, Hochleistungsrechner des PIK begutachten. Das war nicht nur für unsere Computer-Freaks sehr beeindruckend.

 

Zum Schluss bedankten wir uns jeweils bei unseren Referenten mit einem kleinen Präsent.

Vor der Rückfahrt hat sich jeder am Bahnhof, vorzugsweise bei Mc Donalds, sein „Mittagessen“ gekauft und im Zug verging dann beim Skat spielen und gemeinsamen Anschauen der Exkursionsfotos die Heimreise wie im Fluge.

Diese für unseren Geo-Kurs erste Exkursion war für alle ein spannendes Erlebnis und auf jeden Fall mehr als ein „normaler“ Schultag!

 

Sara Klingebiel

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