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„Lasst mich ich selbst sein.“ - Anne Franks Lebensgeschichte als Peer Guide Projekt

Anne Frank, eine junge Jüdin, deren Leben endete, bevor es überhaupt richtig begann. Sie
ist eine sehr bedeutende historische Figur, die man auch in der heutigen Zeit auf keinen Fall
vergessen darf. Es gibt zum Glück Menschen, die dafür sorgen, dass dies nicht geschieht. Die
Mitarbeiter/innen des Anne Frank Zentrums zum Beispiel. Doch sie könnten diese
bedeutsame Aufgabe niemals allein bewältigen. Aus diesem Grund werden deutschlandweit
junge Menschen dazu ausgebildet, ihnen zu helfen, die Zeit des Nationalsozialismus nicht in
Vergessenheit geraten zu lassen.
In diesem Jahr hatte das Eichsfeldmuseum das Glück, die Wanderausstellung des Anne-
Frank-Zentrums unter seinem Dach beherbergen zu dürfen. Doch der große Unterschied
bestand darin, dass nicht der Museumsleiter Dr. Torsten Müller und sein Team durch diese
Ausstellung führten, sondern die jungen Menschen der 9. Klasse des Lingemann
Gymnasiums. 20 Schüler/innen saßen also am 8. und 9. November von 8 Uhr bis 15 Uhr im
Heimatmuseum und ließen sich zum sogenannten Peer Guide ausbilden, während ihre
Mitschüler normalem Unterricht beiwohnten. Im Rahmen dieser Stunden brachte ihnen
Jacob, ein Mitarbeiter des Anne-Frank-Zentrums in Berlin alles bei, was man wissen musste,
um Gleichaltrige durch die Ausstellung führen zu können. Sogar die ortsansässige Presse
berichtete darüber. Am Abend vom 9. November wurde die Ausstellung dann feierlich
eröffnet. Ab diesem Zeitpunkt konnten Besucher/innen aus dem ganzen Eichsfeld, aber vor
allem Schüler/innen anderer Schulen die Ausstellung besuchen.

Unter der Woche kamen nun also 9. bis 11. Klassen aus der näheren Umgebung, um sich von
den Peer Guides durch die zwei Teile der Ausstellung führen zu lassen. Ein Teil behandelte
das Leben Annes unter den Nationalsozialisten, wobei der Nächste sich mit der aktuellen
Bedeutung des Themas beschäftigte. Während die Peer Guides sich mit einer Gruppe der
Klasse mit dem Leben und Leiden einer jungen Jüdin beschäftigten, wurde der Rest der
Schüler/innen durch Heiligenstadt geführt, um sich dort Kriegsgräber der beiden Weltkriege
anzuschauen. Die Lingemänner und -frauen führten zwischen dem 10. November und dem 9.
Dezember mehr als 600 Schüler durch Annes Leben. Aber natürlich durften auch alle
anderen Eichsfelder/innen an ihrer Geschichte teilhaben. Besonders am Wochenende durfte
man sich die Ausstellung ansehen, am 28. November gab es sogar eine Führung von zwei
Schülern für alle, die sich vorher angemeldet hatten.
Zum Abschluss kamen alle Mitwirkenden noch einmal zusammen, um sich über die
Führungen zu unterhalten. Es stellte sich heraus, dass jede/r unterschiedliche Erfahrungen
gemacht hatte. Doch man war sich einig, dass dieser eine Monat einen großen Nutzen für
das eigene Selbstbewusstsein gehabt hat und jede/r viel gelernt hatte. Es folgte viel Dank an
das Anne-Frank-Zentrum, das Schulamt, das Museum, die aufsichtführenden Lehrer Frau
Kruse und Herr Vollrath, aber vor allem an die Schüler/innen, ohne die das Projekt nicht
möglich gewesen wäre. Jeder Peer Guide bekam sogar eine Urkunde und eine Einladung
nach Berlin in das Anne-Frank-Zentrum.
Zum Schluss gingen alle mit viel Erfahrung und einem Lächeln aus dem Museum.


Josephine Zwingmann 9c

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