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Von starkem Hochwasser bis Dauerhitze - alles dabei im Sommer 2013

Liebe Leserinnen und Leser,

können Sie sich noch an die erschreckenden Bilder des Hochwassers im Mai und Juni dieses Jahres erinnern? Zu diesem Zeitpunkt war der Sommer für viele Menschen schon - im wahrsten Sinne des Wortes - ins Wasser gefallen.

Besonders schlimm traf es die Einwohner  von Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und auch Thüringen, da dort zahlreiche Flüsse ungewohnt stark über die Ufer traten.  Ausgelöst wurde dieses  Jahrhunderthochwasser durch einen ungewohnt starken Tiefdruckkomplex, der insgesamt  2 Wochen über Mitteleuropa verharrte. Tief „Frederick“ war dabei eines der verheerendsten und verursachte örtlich Niederschläge von bis zu 400mm in 4 Tagen. Das entspricht etwa 60% des durchschnittlichen Jahresniederschlags im Eichsfeld.

Dadurch ergaben sich, in nicht wenigen Regionen Deutschlands, neue Niederschlags- und Hochwasserrekorde.  Nach Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes, erreichten uns allein in den betroffenen Bundesländern Bayern, Sachsen, Thüringen und Hessen in den vier Tagen, zwischen dem 30. Mai und dem 2. Juni, insgesamt 13,4 Milliarden Kubikmeter Niederschlag. Dadurch musste in 55 Landkreisen in Deutschland Katastrophenalarm ausgerufen werden. 

Aber nicht nur Deutschland wurde von schrecklichem Hochwasser heimgesucht, auch in Tschechien, Polen,  der Schweiz,  Slowakei,  Ungarn,  Kroatien und sogar Serbien wurden massive Unwetterschäden verzeichnet. Dieses folgenschwere Unwetter forderte leider auch europaweit 25 Opfer. Aber auch hierzulande führten Flüsse und Bäche ungewöhnlich viel Wasser. Die Leine beispielsweise stieg im weiteren Flussverlauf auf einen Wasserpegel von knapp 5,70m an. Normalerweise ist in diesen Regionen ein Pegel von über 1,20m schon ziemlich hoch. Doch damit genug vom Hochwasser. In der zweiten und dritten Juniwoche brachten dann endlich einige Hochdruckgebiete warme Luftmassen in unsere Regionen, die die niederschlagsreichen Tiefdruckgebiete größtenteils aus Deutschland verdrängten, sodass sich das Hochwasser allmählich zurückziehen konnte.

Bei uns im Eichsfeld regnete es Anfang Juni allerdings überhaupt nicht. Einzig und allein der 9. Juni hinterließ uns Niederschlag, der es dann aber in sich hatte. Innerhalb von 6 Stunden fielen über 10 l/m². Auch die Temperaturen waren nicht gerade sommerlich, sie kletterten zwar von zeitweise 10°C auf knapp 15°C Tagesdurchschnitt, diese waren jedoch noch lange nicht zu vergleichen mit den Temperaturen, die um den 19.Juni herrschten. Anschließend aber besserte sich das Wetter von Tag zu Tag und die Aufräumarbeiten nach dem verheerenden Hochwasser konnten erfolgreich beendet werden. Am 19. Juni  stiegen die Temperaturen dann auf hochsommerliche 30°C. Mit Spitzenwerten von 32.5°C erreichten wir damit  im Eichsfeld vorerst das  Ende der Fahnenstange. Erst am 2.8. wurde dieser Rekord mit 32,9°C  Maximaltemperatur gebrochen. Der 19. 6. blieb jedoch, betrachtet auf die Tagesdurchschnittstemperatur, der heißeste Tag im ganzen Sommer. Jedoch sank die Quecksilbersäule des Thermometers kurz darauf wieder stetig, sodass wir etwa eine Woche später nur noch durchschnittlich 10°C maßen.  Zeitgleich erreichten uns auch wieder Schauer und Gewitter, die jedoch nicht annähernd so niederschlagsreich wie am 9. Juni waren.  Der Juni verabschiedete sich so, mit kühlem und verregnetem  Herbstwetter.

Anfang Juli begleitete uns der Regen zwar immer noch, allerdings stiegen die Temperaturen wieder bis knapp unter die 20°C Marke. Auffällig ist auch, dass der Niederschlag - sehr zum Leidwesen aller (Hobby-)Gärtner und Landwirte - in der folgenden Zeit komplett ausblieb.  Auch im abgebildeten Diagramm kann man diese Regenpause vom 5. -23. Juli sehr deutlich erkennen. Pünktlich zum Ferienbeginn startete der Sommer dann wieder voll durch. Die Temperaturen stiegen und stiegen, Schüler und Lehrer freuten sich auf den Urlaub und die Freibäder und Eisdielen waren regelmäßig überfüllt. Perfekte Zeit also, um die Fahrt oder den Flug in den langersehnten Urlaub anzutreten!

Einzig und allein durch die teils schweren Unwetter gegen Monatsende, die mancherorts schwere Schäden anrichteten u.a. bei Hannover, wo es ziemlich heftig hagelte, wurde das Sommerfeeling getrübt. Auch die Temperaturen sanken erneut ein wenig. Allerdings nur für kurze Zeit, denn bereits zu Beginn des August, wurde es wieder richtig schön warm und es blieb zeitgleich auch trocken. Einwandfrei also für alle Schüler, die ihre Ferien bei diesem Wetter in vollsten Zügen genießen konnten. Diese anhaltende Trockenheit führte aber auch in einigen Regionen Deutschland zu großflächigen Waldbränden, die in Brandenburg besonders schlimm ausarteten. Dort stand sogar ein ehemaliges Militärgelände in Flammen, auf dem sich durch den Brand mehrere Sprengsätze entzündet hatten. Doch dann erreichten uns wieder einige Tiefdruckgebiete und brachten niederschlagsreiche Luftmassen aus Westen mit sich. An den Übergangszonen zu den kalten Luftströmungen waren starke Gewitter und teilweise ergiebige Regenschauer keine Seltenheit. Dadurch wurden bei uns im Eichsfeld die Temperaturen gegen Monatsmitte wieder erträglicher. Nach den Tiefdruckgebieten in der Monatsmitte, pendelten sich die Temperaturwerte zwischen angenehmen 15-20°C ein. So ergab sich im August ein bunter Mix, aus angenehmen Temperaturen und unerträglichen Hitzeperioden mit Spitzenwerten, die die  30 Grad-Marke mehrmals tangierten.

Insgesamt wurde der Sommer 2013 von vielen, intensiven Hochdruckgebieten dominiert. Die Tiefdruckgebiete, die unser Wetter immer nur für kurze Zeit regierten, hatten dafür umso graviererende Regenfälle im Gepäck.  Mit sommerlichen 17,6 Grad Celsius lag die durchschnittliche Temperatur des Sommers weit über dem langjährigen Mittel von ungefähr 15,8°C, dazu war es uns möglich, überdurchschnittlich lang die Sonne genießen zu können. Mit 689 Sonnenstunden konnten wir uns ca. 100 Stunden länger in der Sonne bräunen lassen. Demzufolge regnete es auch viel weniger, als wir es von den durchwachsenen Sommern der letzten Jahre gewöhnt waren. So erreichten uns mit 153 l/m² nur knapp dreiviertel des Sommersolls von etwa 210 l/m². Niederschlag, Temperatur und Sonnenscheindauer meinten es dieses Jahr also gut mit uns und bescherten uns einen wunderschönen Sommer, auch wenn es anfangs nicht gerade danach aussah.

Nun sind wir gespannt auf die folgenden Wetterereignisse, die uns der Herbst bringen wird.

Ihre „Wetterfrösche“ Fabian Schade und Maik Kümmel vom Johann Georg Lingemann-  Gymnasium in Heiligenstadt.

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