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Sommer 2016 – Ist es schon zu spät?

Was für ein Sommer war das dieses Jahr? Der Sommer begann regnerisch bei durchschnittlichen Temperaturen, wobei in anderen Gebieten Deutschlands deutlich mehr Niederschlag zu verzeichnen war. Mit einer Durchschnittstemperatur von 17,8 Grad Celsius (°C) lag der vergangene Sommer laut Deutschem Wetterdienst um 1,5°C über dem langjährigen Mittel und mit einem totalen Niederschlag von 230 Litern pro Quadratmeter (l/m2) nur knapp unter dem Durchschnitt von 239 l/m2. Damit war der Sommer nach 2015 jetzt zum zweiten Mal in Folge deutlich zu warm. Die Folgen des verstärkten Treibhauseffekts machen sich bemerkbar.Alle Leute diskutieren über ihn, aber was genau ist eigentlich dieser Treibhauseffekt? Kurzwellige Solarstrahlung trifft auf das System Erde-Atmosphäre. Davon absorbiert die Erdoberfläche einen Teil, Die sog. absorbierte Globalstrahlung. Diese wird in langwellige Wärmestrahlung umgewandelt und in Richtung Weltall abgestrahlt. Allerdings erreicht nur ein geringer Teil sein Ziel, der Großteil dieser Erdausstrahlung wird in der Troposphäre zuerst in den Wolken absorbiert und schließlich emittiert. Dadurch kommt es zu einer natürlichen Erwärmung der Atmosphäre, ohne die das Leben auf unserem Planeten kaum möglich wäre, da die Durchschnittstemperatur sonst wohl bei -18°C liegen würde.Nach dem kleinen Exkurs nun aber zurück zu dem vergangenen Sommer. Der Juni mit durchschnittlich 16,6 °C machte uns allen Lust auf die sonnenreiche Jahreszeit. Besonders ins Auge stach der 23.06. mit seinen hochsommerlichen 24,1 °C im Mittel. Der Juli wusste dies sogar noch zu toppen und war mit 18,2 °C vor dem August mit 17,5°C der wärmste Monat in diesem Sommer. Alle drei Monate lagen über dem langjährigen Mittelwert. Dennoch fiel der wärmste Tag des Monats in den August. Am 26.08. waren es 25,3 °C und somit der bis dato heißeste Tag des Jahres. Im Verlaufe des Sommers lösten Hochdruckgebiete mit beständigem warmen Wetter die Regen- und Gewitterschauern vom Juni ab.

 

In einem Hochdruckgebiet senken sich Luftmassen ab. Dabei findet eine adiabatische Erwärmung der Luft statt, d.h. es findet kein Wärmeaustausch mit der Umgebung statt. Dadurch wird eine Kondensation bzw. Wolkenbildung verhindert. In Bodennähe bewegt sich die warme Luft in Richtung Tiefdruckgebiet. Zum Ausgleich muss Luft aus höheren Schichten nachströmen. Auch diese erwärmt sich beim Absinken und steigert damit ihre Wasserdampfaufnahmekapazität, was zur Auflösung von Wolken führt. Demzufolge gab es im Juni noch 86,3 l/m2 Niederschlag, während es im Juli (44,8 l/m2) und August (23,2 l/m2) deutlich weniger waren. Das Hoch Gerd brachte uns beispielsweise am 28.08 um 12:30 Uhr in Heiligenstadt maximale Temperaturen von 33,1°C bzw. 38,3 °C in Bodennähe. Niederschläge waren nicht zu verzeichnen.Die unerwartete Hitzewelle gegen Ende August und der wochenlang kaum oder nicht vorhandene Niederschlag ließen die Boden nahezu austrocknen und in vielen Gegenden Thüringens und Deutschlands wurde vor Waldbrandgefahr gewarnt. Freibäder und Eisdielen verlängerten teilweise ihre Öffnungszeit, um nochmal ordentlich Gewinn machen zu können.Doch was hat das alles mit dem Treibhauseffekt zu tun? Wie bereits erwähnt, wird unsere Atmosphäre durch ihn erwärmt. Geht der Ausstoß von Treibhausgasen in dem Maße so weiter und davon ist auszugehen, wird mehr von der Solarstrahlung absorbiert und auch die Erdausstrahlung wird stärker absorbiert und zurückgestrahlt. Dadurch wird der Effekt verstärkt und die Erwärmung der Atmosphäre stark vorangetrieben. Modelle haben prognostiziert, dass die Erde weiter an Temperatur gewinnen wir. Es werden zunehmend Klimaextreme auftreten, der Meeresspiegel wird weiter ansteigen und auch die Vegetation wird sich verändern. Zu was dies führen kann mag man sich gar nicht vorstellen!

 

 

Aber nun blicken wir erst mal voller Vorfreude dem Herbst entgegen, mit allen Vorzügen, die dieser zu bieten hat. Wir wünschen Ihnen noch eine schöne Zeit und machen Sie es gut.

 

Alexander Ausmeier & Christian Müller

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